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Die Spitzenkandidaten der Grünen bei der Landtagswahl in Brandenburg: Ursula Nonnemacher und Axel Vogel.

© dpa

Landtagswahl in Brandenburg: Gegen Braunkohlebagger und Massentierhaltung

Die Öko-Partei kämpft um den Wiedereinzug ins Brandenburger Parlament - mit den Spitzenkandidaten Ursula Nonnemacher und Axel Vogel..

„Schluss mit Massentierhaltung“ steht auf der kleinen Packung mit Gummibärchen. Ursula Nonnemacher und Axel Vogel, die Spitzenkandidaten der Grünen, verteilen sie vor einem Potsdamer Gymnasium, Erstwähler ansprechen, denn erstmals dürfen am Sonntag in Brandenburg auch 16-Jährige den Landtag wählen. „Sind die auch vergan?“, fragt ein Schüler, und er ist nicht der Einzige. Natürlich sind es „Bio-Gummibärchen ohne Gelantine“.

Die Grünen in Brandenburg kämpfen um ihren Wiedereinzug in den Landtag. Nach der Wende waren sie in einer Ampelkoalition mit SPD und FDP, waren dann 15 Jahre draußen und schafften 2009 den Wiedereinzug mit 5,7 Prozent. In den aktuellen Umfragen erzielt die Partei ähnliche Werte. Dass die Grünen als die mit fünf Abgeordneten kleinste Fraktion im Landtag als die beste Opposition weit vor CDU und FDP galt und immer wider Themen gesetzt hat wie bei der DDR- Aufarbeitung, bei Bildung oder Verbraucherschutz, schlägt sich in Umfragen kaum nieder. Auch nicht, dass Ursula Nonnemacher die meisten Reden im Landtag hielt.

Im Wahlkampf setzt die Partei deshalb nur auf zwei Themen, „und wir können froh sein, wenn wir damit durchdringen“, sagt Axel Vogel, der auch Chef der bisherigen Landtagsfraktion ist. Der Kampf gegen die Braunkohle, neue Tagebaue und Kraftwerke ist selbstverständlich für die Grünen. In der Lausitz kommen sie damit in den wenigen Dörfern an, die von der Abbaggerung bedroht sind. Bei der Kommunalwahl im Mai holten die Grünen auch in Cottbus ein beachtliches Ergebnis. Ansonsten haben es die Lausitzer nicht so mit den Grünen. Das andere wichtige Thema für die Grünen ist die Massentierhaltung, das Land Brandenburg ist aus ihrer Sicht ein „Dorado für riesige Mastanlagen“.

Zupass kommt den Grünen die im Frühjahr von Umweltverbänden und zahlreichen Bürgerinitiativen vom Lande gestartete Volksinitiative für einen Stopp der Massentierhaltung in Brandenburg. Und die findet in Brandenburg breite Unterstützung. Die Grünen machten deshalb genau dort, wo es in den Dörfern und Städten breiten Widerstand gegen Riesenställe gibt, Wahlkampf. Das hat sich in den ländlichen Regionen wie der Prignitz schon bei der Kommunalwahl im Mai ausgezahlt.

Den größten Zuspruch mit teils mehr als zehn Prozent erhalten die Grünen aber im Berliner Speckgürtel, wo sich die Wählerschaft durch den immensen Zuzug stark verändert hat. Auch sonst begegneten die Leute den Grünen anders. Vor Jahren seien sie noch angefeindet worden an den Wahlständen, „die Stimmung hat sich verändert, wir werden wahrgenommen, und das auch wohlwollend“, sagt Nonnemacher.

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