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Landwehrkanal: Bürgerinitiative verhindert Baumfällungen

Der Streit um die Bäume am Berliner Landwehrkanal eskaliert weiter. Heute morgen konnten Umweltschützer drei umsturzgefährdete Linden vorläufig vor den Kettensägen retten.

Mitglieder einer Bürgerinitiative und Aktivisten des NABU haben heute die Fällung dreier umsturzgefährdeter Linden am Landwehrkanal in Kreuzberg verhindert. Aufgrund der Proteste habe ein Fälltrupp am Morgen unverrichteter Dinge abziehen müssen, sagte ein NABU-Sprecher. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Berlin habe nun zugesagt, dass die Bäume am Wochenende nicht mehr gefällt würden.

Es sei trotzdem eine Patrouille eingerichtet worden, um bei möglichen Baumfällungen Protest organisieren zu können, sagte der Sprecher. Mit der Verhinderung der Fällaktion wird eine schnelle Freigabe des Schiffsverkehrs auf der vor allem für Ausflugsboote wichtigen Route immer unwahrscheinlicher.

Kanal gesperrt

Wegen einer Gefährdung des Schiffsverkehrs durch umsturzgefährdete Bäume hatte das WSA den Landwehrkanal für den Schiffsverkehr komplett gesperrt. Da das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg einem Antrag der Behörde auf Fällung nicht nachkommen wollte, wandte sie sich an die übergeordnete Stadtentwicklungsverwaltung. Diese gab dem Antrag statt.

Grundproblem ist der schlechte Zustand der Uferwände des 1850 eingeweihten Kanals, der durch die Stadtteile Kreuzberg, Neukölln, Tiergarten und Charlottenburg fließt. Sie sind auf etwa elf Kilometern Länge einsturzgefährdet. Das WSA befürchtet, dass ufernahe Bäume umstürzen könnten, wenn sie unterspült werden oder die maroden Holzspundwände nachgeben. (mit ddp)

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