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Berlin: Lange Nacht der Feinschmecker Eine Gala zu Ehren der „Berliner Meisterköche“

So groß war der Saal noch nie, gefühlsmäßig. Licht illuminiert, leicht orientalisch angehaucht.

So groß war der Saal noch nie, gefühlsmäßig. Licht illuminiert, leicht orientalisch angehaucht. Das Hotel Intercontinental hatte am Sonnabend alles aufgeboten, um nicht nur die mehr als 350 Gäste der Gala zur Feier der „Berliner Meisterköche“ unterzubringen, sondern auch noch eine große Bühne und vier Kochstationen für die Essensausgabe. Am Tisch sitzen, gepflegt plaudern und auf Bedienung warten, das war gestern. Heute müht man sich in Warteschlangen, um dem kategorischen Imperativ des Netzwerkens zu entsprechen, oder kennt zumindest jemanden, der das Essen mitbringt.

Diese 16. Gala des erfolgreichen Konzepts der Berlin-Partner war die zweite für Geschäftsführerin Melanie Bähr. Die vier ausgezeichneten Köche mussten im Verlauf des Abends gleich zwei Mal ran: Hendrik Otto (Adlon, Meisterkoch des Jahres), Siegfried Danler (Pauly-Saal, Aufsteiger), Matthias Rösch (Brandenburger Meisterkoch, Villa am See, Bad Saarow) sowie Martin Schanninger vom Restaurant Mani, das den erstmals vergebenen Titel „Berliner Szenerestaurant“ erhielt, richteten je eine Vorspeise und einen Hauptgang an, insgesamt überraschend fleischlastig in einer gemüsebetonten Zeit, aber doch vorwinterlich herzwärmend. Beispiel: Kalbsbäckchen mit Kartoffelschaum, getrocknete Himbeeren und Gulaschsaft von Hendrik Otto. Im Hintergrund zog Thomas Kammeier, Alt-Meisterkoch, die Fäden und zeigte mit einer Gänseleber-Vorspeise, dass er sich in der Moderne mindestens ebenso gut auskennt wie die jüngeren Kollegen.

Weitere Ehrungen gab es für den „gastronomischen Innovator“ Herbert Beltle, der die drei Restaurants Altes Zollhaus, Aigner und Rotisserie Weingrün sowie das Pfälzer Weingut Horcher betreibt. „Gastgeber des Jahres“ wurde Michael Köhle, der Sommelier des Restaurants „Hugos“ im Intercontinental. Die koreanische Multi-Künstlerin Moon Suk führte mit einer unbegleitet gesungenen Verdi-Arie ins Programm ein. Es endete mit einer langen Nacht im Saal-Foyer, wie immer bei dieser familiären Veranstaltung, die nicht von ungefähr als vorgezogene Weihnachtsfeier der Berliner Macher gilt. Bernd Matthies

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