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Berlin: Lauter Wunder

Im Reinickendorfer Maßregelvollzug ist ein Wunder geschehen. Das sagt dessen Leiter über den Flucht-Erfolg eines 19-jährigen Sexualstraftäters.

Im Reinickendorfer Maßregelvollzug ist ein Wunder geschehen. Das sagt dessen Leiter über den Flucht-Erfolg eines 19-jährigen Sexualstraftäters. Der hatte – oh Wunder – am Montagabend den Weg über einen sechs Meter hohen Zaun geschafft. Und – zweites Wunder – den Sprung in die Freiheit unverletzt überstanden. Ein Wunder der Technik hat die Flucht begünstigt: Das Videoüberwachungssystem machte zwar Bilder. Doch in der Leitstelle sahen sie die Aufnahmen nicht, die sie hätten sehen müssen, um die Kletterpartie des Mannes zu verhindern. Ob der Mann Hilfe von außen hatte, konnten sie auch nicht sehen; nach außen durch den Plexiglaszaun dürfen die Kameras nicht filmen – wegen Datenschutz. So ist das heute mit der Sicherheit: Man könnte meinen, sie solle bewirken, dass keiner unbefugt in den Maßregelvollzug einsteige. Noch wirkt die Angelegenheit eher komisch als schlimm. Das kann sich schnell ändern. Umso erstaunlicher, dass die Sicherheit keiner richtig getestet hat.

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