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Berlin: Leben für die Schönheit

wünschte sich einmal bei ihm Matjeshering. Hildegard Knef überließ sich ihm bis zu ihrem Tod mit „Haut und Seele“, und Judy Winter schwärmt von seinen „unbeschreiblich schönen Gedichten“.

wünschte sich einmal bei ihm Matjeshering. Hildegard Knef überließ sich ihm bis zu ihrem Tod mit „Haut und Seele“, und Judy Winter schwärmt von seinen „unbeschreiblich schönen Gedichten“. Zeitungsleser dagegen bekommen René Koch meist als „Starvisagisten“ präsentiert – und für die schwer brandverletzten Kinder im Unfallkrankenhaus Marzahn ist er einfach nur jemand, der ihnen mit viel Herz hilft. Dies tut er aber eben nicht nur mit Herz, sondern auch mit seinem Können als Visagist, das der Bundesverdienstkreuzträger in dem von ihm gegründeten Arbeitskreis Camouflage zur Verfügung stellt – einem gemeinnützigen Verein, der Menschen mit Brand und Unfallnarben sowie angeborenen und erworbenen schweren Hautleiden helfen will .

Eigentlich wollte der gebürtige Heidelberger ja Pfarrer werden. Stattdessen lernte er Werbedisplaygestalter und jobbte sich ab 1963 als Tellerwäscher, Barkeeper, Travestiekünstler und Obstverkäufer durch seine ersten Berliner Jahre. Statt Gott diente er dann beruflich der Schönheit – 1969 wurde er bei Charles of the Ritz zum Visagisten ausgebildet. In der amerikanischen Kosmetikfirma avancierte René Koch zum Chefvisagisten und kam nach Wanderjahren durch Paris, London, New York, Zürich und München in einer Beletage in Wilmersdorf zur Ruhe, zu Ruhm und prominenter Kundschaft wie Joan Collins und Claudia Schiffer.

Privat lebt der Autor von sechs Schönheitsbüchern nach einer enttäuschten Liebe als Single mit vielen Freunden. Die müssen jetzt warten, bis sie René Koch zum heutigen 60. Geburtstag gratulieren können. Den beginnt der Jubilar heute um 7 Uhr ganz unglamourös im Zug Richtung Heidelberg. Dort leben seine 87-jährige Mutter Berta und sein drei Jahre älterer Bruder Jürgen. Der liegt mit Lungenkrebs in einer Klinik und hat am Sonntag selbst Geburtstag. Deshalb will René Koch ein Auto mieten und mit dem Bruder nochmals all die Stätten abfahren – „wo wir als Kinder gespielt und im Odenwald gezeltet haben“. hema

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