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Berlin: Lebenslang für Todesschüsse

Bulgare wegen Mordes an Blumenhändler verurteilt

Beim Urteil zitterte die Nebenklägerin am ganzen Körper. Tränen liefen Claudia J. übers Gesicht: Petar B. ist nach Überzeugung des Berliner Landgerichts jener Räuber, der die 52-jährige Unternehmerin überfallen und dabei den Rentner Kurt H. erschossen hatte. Der 42-jährige Bulgare sei des Mordes, des Raubes sowie der gefährlichen Körperverletzung überführt, urteilten gestern die Richter und verhängten lebenslange Haft. Zudem soll B. ein Schmerzensgeld in Höhe von 15 000 Euro an Claudia J. zahlen.

Es ging alles sehr schnell am 7. April 2003: Die Geschäftsfrau wollte Tageseinnahmen von 44 000 Euro zur Bank bringen, als der Täter in der Lichtenberger Bernhard-Bästlein-Straße seine Waffe abdrückte. Er verletzte die Frau an der Hüfte. Der 66-jährige Kurt H., der im Blumengeschäft seiner Tochter arbeitete, wurde vom Laden aus Zeuge. Als er zu Hilfe eilte, wurde er niedergeschossen.

Drei Monate später wurde mit Halil H. ein erster Verdächtiger festgenommen. H. gab zu, der Fahrer des Fluchtwagens gewesen zu sein. Er sagte gegen B. aus, von dessen Plänen er nichts gewusst haben will. Petar B. wurde in Italien gefasst, bestritt die Vorwürfe – aber die Richter stützten sich vor allem auf die Angaben von H., der wegen Beihilfe zum Raub zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. „Durch seine Aussage konnte er nichts gewinnen, er muss Rache fürchten“, befanden sie. Denn man geht davon aus, dass es einen weiteren Komplizen gab. Die Verteidigung kündigte Revision an. K. G.

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