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Berlin: Lehrer-Mehrarbeit noch nicht vom Tisch

Ob Arbeitszeitverlängerung oder Arbeitszeitverkürzung plus Gehaltsverzicht - in Sachen "Haushaltsanierung" ist nach wie vor nichts tabu. Davon konnten sich gestern die Gewerkschaften überzeugen, als Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ihnen erläuterte, wie man 1,3 Milliarden Mark beim Personal einparen könnte.

Ob Arbeitszeitverlängerung oder Arbeitszeitverkürzung plus Gehaltsverzicht - in Sachen "Haushaltsanierung" ist nach wie vor nichts tabu. Davon konnten sich gestern die Gewerkschaften überzeugen, als Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ihnen erläuterte, wie man 1,3 Milliarden Mark beim Personal einparen könnte. Unterstützt von Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD), Sibyll Klotz (Bündnisgrüne) und Günther Rexrodt (FDP) machte er deutlich, dass die Gewerkschaftsproteste gegen die vor zwei Wochen bekannt gewordene "Giftliste" bisher keinen der Sparvorschläge vom Tisch brachten.

So wiederholte Körting seinen Vorschlag, die Unterrichtsverpfichtung der Berliner Lehrer den Hamburger Verhältnissen anzupassen, was bedeuten würde, dass Grundschullehrer eine halbe und Gesamtschullehrer zwei Stunden mehr arbeiten müssten - trotz der volleren Berliner Schulklassen. Außerdem steht die Altersermäßigung für Pädagogen - sie müssen ab dem 55. Lebensjahr weniger unterrichten - zur Disposition, um 300 Stellen zu sparen. Weitere 410 Stellen will Körting der zusätzlichen Vertretungsreserve entziehen.

"Kürzungen sind mit uns nicht zu machen", beharrt Dieter Haase von der GEW. Auch die Pläne Körtings, Lehrer bestimmter Fächer mehr Stunden unterrichten zu lassen, lehnt die GEW kategorisch ab und verweist darauf, entspreche Modelle zur "Arbeitszeitgerechtigkeit" bereits unter die Lupe genommen zu haben. Als Verhandlungsmasse sieht die GEW lediglich die 2150 Stellen, die infolge des Schülerrückgangs frei werden. Allerdings sind rund 600 davon bereits durch Reformen verplant.

Kommende Woche will sich die Runde erneut treffen, um "Einzelpunkte" zu klären, so Joachim Jetschmann vom Beamtenbund. Er sei offen für einen "Sanierungspakt", um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. Gehaltskürzungen kämen aber nicht in Frage. Er bedauerte, dass der Regierende Bürgermeister nicht zum Treffen kam. Immerhin gehe es um 15 000 Stellen.

sve

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