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Berlin: Lehrstelle verzweifelt gesucht

Schlechte Nachrichten für den größten Teil der 1,1 Millionen Kunden der Berliner Sparkasse. Ab September sollen sie tiefer in die Tasche greifen: Die Gebühren für viele Privatkonten steigen um knapp zwei Euro monatlich.

Schlechte Nachrichten für den größten Teil der 1,1 Millionen Kunden der Berliner Sparkasse. Ab September sollen sie tiefer in die Tasche greifen: Die Gebühren für viele Privatkonten steigen um knapp zwei Euro monatlich. In einem persönlichen Brief, den die Berliner Sparkasse ihren Kunden im August zuschicken will, begründen die Banker die Maßnahme mit den „steigenden Kosten – und Ansprüchen der Kunden“.

Die besonders anspruchsvollen und vermögenden Privatkunden bleiben allerdings nicht nur von der Preiserhöhung verschont. Sie kommen künftig sogar billiger weg als bisher. So heißt es in einem internen Brief der Sparkasse, dass „Individualkunden, die persönlich betreut werden“ mit einer „Preisanpassung“ rechnen können: Deren Kontoführungsgebühr soll auf fünf Euro monatlich sinken – zwei Euro weniger als der gewöhnliche Sparkassenkunde ab September bezahlen muss.

Bei der Verbraucherzentrale Berlin heißt es, gegen die geplante Gebührenerhöhung „ist rechtlich nichts zu machen“. Ihrem Sprecher Peter Lischke zufolge ist es bei Banken derzeit im Trend, „die ganz normalen Kunden mit höheren Kosten zur Kasse zu bitten, und Leuten mit relativ viel Geld Sonderkonditionen anzubieten.“ Wer der Bank viel Geld bringe, werde eben bevorzugt behandelt.

Im Fall der Sparkasse treffe die Maßnahme auch viele Rentner und Angestellte im Ostteil der Stadt. „Das ist alles andere als verbraucherfreundlich“, sagt Peter Lischke. Er empfiehlt den Betroffenen, sie sollten die neuen Gebühren mit den Preisen anderer Kredithäuser in Berlin vergleichen und gegebenenfalls die Bank wechseln.

Mit der Preiserhöhung will die Sparkasse ihre weniger zahlungskräftigen Kunden offenbar dazu bewegen, Überweisungen, Daueraufträge und andere Bankgeschäfte per Internet Zuhause zu erledigen. Denn auf Dauer ist man im Bankengewerbe bestrebt, die Personalkosten in den Filialen zu senken, wobei auch die Ausweitung des Internet-Bankings hilfreich sein kann.

Beim so genannten BerlinKonto Direkt sinken die monatlichen Gebühren von 3,83 Euro auf 3,50 Euro. Wer sich für ein solches „Internet-Konto“ entscheidet, sollte künftig besser nicht mehr am Bankenschalter seine Formulare ausfüllen: Das kostet drei Mal mehr als bisher.

Ein Bankensprecher bestätigte gestern die geplante Einführung „neuer Kontenmodelle“. Die Einzelheiten, hieß es, würden spätestens Ende Juli vorgestellt. Ralf Schönball

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