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Lehrstellenmarkt: Landesverwaltung bildet zu wenig aus

Die Linkspartei-Fraktion hat die Landesregierung aufgefordert, mehr Lehrstellen bereitzustellen. Auch die Großunternehmen weisen eine sehr geringe Ausbildungsquote auf.

Potsdam - Nicht nur sieben der zehn größten Unternehmen Brandenburgs blieben unter der von Politik und Gewerkschaften angestrebten Ausbildungsquote von sieben Prozent, auch die Quote bei der Landesverwaltung sei rückläufig, sagte der ausbildungspolitische Fraktionssprecher Christian Görke. Die Landesregierung sollte deshalb noch für das beginnende Ausbildungsjahr 2006/2007 zusätzliche Lehrstellen anbieten.

Nach Görkes Angaben ging die aktuelle Ausbildungsquote in Berufen des öffentlichen Dienstes und bei Beamtenanwärtern gegenüber dem jüngsten Ausbildungszyklus von 4,7 auf nur noch knapp 4 Prozent zurück. Damit verliere die Landesverwaltung als Vorbild bei der Berufsausbildung ihre Glaubwürdigkeit.

Aber auch bei den Brandenburger Großunternehmen sehe er "akuten Handlungsbedarf", sagte Görke weiter. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte zuvor berichtet, das die Deutsche Bahn als größter Arbeitgeber Brandenburgs die schlechteste Ausbildungsquote aufweist. Dort seien nur zwei Prozent der Beschäftigten Auszubildende. Auch der Rewe-Konzern (4,4 Prozent), EKO (5,3 Prozent), die Metro-Gruppe (6 Prozent) und Eon-Edis (6,5 Prozent) blieben unter der Sieben-Prozent-Marke.

Eine Alternative sei die von der Linkspartei geforderte Einführung einer Ausbildungsplatz-Umlage, sagte Görke. Durch die Einnahmen könnten ausbildungswillige kleinere und mittelständische Unternehmen finanziell unterstützt werden. (tso/ddp)

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