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Berlin: Leipziger Straße: Kriechzeit ade - Glücksgefühle einer Autofahrerin

Ging es gut, blieb der Finger am Blinker: rechts, links, links, rechts - Potsdamer Platz, geschafft. Ging es aber so wie jeden Tag, trommelten die Finger auf der Konsole.

Ging es gut, blieb der Finger am Blinker: rechts, links, links, rechts - Potsdamer Platz, geschafft. Ging es aber so wie jeden Tag, trommelten die Finger auf der Konsole. Den Touristen mag das Schneckentempo willkommen gewesen sein (Da, der Ballon! Da, die Info-Box!), doch wer täglich durch ein Nadelöhr kriecht, kriegt müde Knochen - oder eben einen Tick im Finger. Deshalb machten die Taxifahrer um die Gegend, wenn möglich, einen Bogen. "Hier konnte man stehen bis man schwarz wurde", sagt die Frau im Fond. Nein, ihren Namen möchte sie nicht verraten, aber auf eines legt die Chauffeurin doch Wert. "Seit 33 Jahren fahre ich mit Herz und Seele Taxi." Die Betonung allerdings liegt auf "fahren", und damit hatte sie in letzter Zeit am Potsdamer Platz weniger Glück. Nur am letzten Abend der Umleitung, so gegen sieben, flutscht es. Der Vorführeffekt? "Ach was, Ferienzeit!"

Die Ferien sind auch am nächsten Tag nicht zu Ende, und doch ist alles anders: Der Finger setzt die ersten Fettpolster an, kurbeln muss man auch nicht mehr. Als die Wilhelmstraße rechts liegen bleibt, huscht ein Lächeln übers Gesicht. Wie sagte noch die nette Taxifahrerin? "Als Berlinerin freue ich mich einfach, dass man auf dem Potsdamer Platz wieder hin und her kann."

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