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LESERDISKUSSION: Lichte Zukunft

Was wird aus dem Hermann-Ehlers-Platz? Experten und Anwohner präsentieren ihre Ideen.

Viel Lob und Zustimmung fand das Konzept der Landschaftsplanerin Martina Herold für den Steglitzer Hermann-Ehlers-Platz. Es soll die Grundlage für eine Neugestaltung bilden, so lautet das Fazit der Diskussion in der Schwartzschen Villa an der Grunewaldstraße.

Dass etwas auf dem unansehnlichen Platz getan werden muss, darüber waren sich alle einig. Dies betrifft nicht nur die Jugendlichen, die sich hier treffen, um Alkohol zu trinken – auch wenn sich dieses Problem dank Streetworkern des Roten Kreuzes gebessert hat hat. Nach zweijähriger Arbeit hat man zu rund 60 Prozent der Platzbesucher ein gutes Verhältnis entwickelt, sagte Platzmanagerin Doreen Faber vom DRK. Für Christa Markl-Vieto (Bündnis 90/Grüne), Stadträtin für Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau in Steglitz-Zehlendorf, sind damit die größten Probleme beseitigt.

Alexander Stolle vom Best Western Hotel Steglitz International hält die Probleme dagegen für ungelöst. Der zentrale Platz des Bezirks dürfe nicht einseitig als „Jugendbelustigungszentrum“dienen, sondern müsse offen für alle Generationen sein, forderte er in der von Tagesspiegel-Redakteur Ralf Schönball geleiteten Diskussion.

Einig war man sich in der Bedeutung des Wochenmarktes. Und neu kam in der Diskussion der Wunsch auf, den Hermann-Ehlers-Platz durch die Einbindung der im Umfeld liegenden Gastronomie weiter zu beleben. Dazu soll im Bezirksamt geprüft werden, ob die durch Poller markierte, über den Platz verlaufende Fahrstraße zumindest teilweise beseitigt werden kann. „Wenn die Leute den Platz annehmen, ist das die beste Sicherung gegen alles, was wir nicht möchten“, so Stadträtin Markl-Vieto. „Wenn wir ihn bespielen, gibt es weniger Randale“.

Durchweg positiv aufgenommen wurde das Konzept, das Maren Herold vom Büro IBT Freiraumplanung für die Tagesspiegel-Aktion „Platz da!“ ausgearbeitet hat. Die Idee, den häufig vermüllten Brunnen mit einer transparenten, begehbaren Hülle zu versehen und bei Dunkelheit zu illuminieren, stieß auf Zustimmung. Bei den ebenfalls vorgeschlagenen, in verschiedenen Farben leuchtenden Baumringen müsse sichergestellt werden, dass diese nicht zur Müllablagerung missbraucht werden, gaben Anwohner zu bedenken.

Die Beseitigung der brachliegenden Hochbeete ist vom Bezirksamt bereits angedacht. Auch mit der von Herold angeregten Fällung einiger der viel zu eng stehenden Platanen konnten sich die Bezirksvertreter anfreunden.

„Wir sollten das als Auftrag nutzen, uns noch einmal mit dem Platz zu beschäftigen“, lautete das Fazit von Stadträtin Markl-Vieto. Angesichts fehlender Ressourcen ließen sich Veränderungen aber kaum ohne Sponsoren realisieren. Die Vision von Alexander Stolle geht weit über die jetzt diskutierten Pläne hinaus. Der stellt sich einen Platz in Anlehnung an den Hackeschen Markt in Mitte vor, wünscht sich neben Gastronomie auch Gaukler und Feuerschlucker.

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