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Berlin: Letzte Frist für Love Parade

Vier Monate vor der großen Party fehlen hunderttausende Euro

Vier Monate vor dem Termin der Love Parade ist weiterhin unklar, ob sie überhaupt stattfinden wird. Denn dem Veranstalter, der Love Parade GmbH, fehlen zur Finanzierung noch „einige 100 000 Euro“, wie ihr Geschäftsführer Fabian Lenz gestern sagte. „Innerhalb der nächsten 14 Tage muss sich das klären, sonst werden die Planungsfristen zu kurz.“

Problematisch sei insbesondere die Ausgabenseite, sagte Lenz. Hier hätte der Senat aber Möglichkeiten des Entgegenkommens. So sei die Love Parade bisher verpflichtet, mit der Müllbeseitigung die BSR zu beauftragen. „Doch andere Unternehmen bieten die Straßenreinigung deutlich billiger an“, so Lenz. Dass die Etatlücke durch zusätzliche Sponsoren geschlossen werden kann, bezweifelt Lenz. Schon die beiden letzten Paraden seien nicht kostendeckend gewesen – doch da hätten die Veranstalter noch Rücklagen gehabt. In den Jahren zuvor war die Love Parade zu weitaus geringeren Kosten als Demonstration angemeldet worden.

Eine Lösung soll nun mit Hilfe der Messe Berlin gefunden werden. Sie habe Erfahrung in der Organisation von Großereignissen, sagte der Berliner Medienbeauftragte Bernd Schiphorst, der vom Senat auch mit der Rettung der Love Parade betraut wurde. Auf seinen Vorschlag hin wird die Messe die Kalkulation der Veranstaltung durchleuchten. Außerdem könnte sie Teile der Parade managen, so Schiphorst. Offenbar ist dabei an den Speise- und Getränkeverkauf gedacht, der höhere Erlöse abwerfen soll. Zu retten sei die Love Parade aber nur, wenn sie sich langfristig wirtschaftlich trage, sagte Schiphorst. Diese Entscheidung stehe noch aus – so oder so.

Holger Wild

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