zum Hauptinhalt

Berlin: Letzte Zuckungen

Rein in die Parade, raus aus der Parade, rein. .

Rein in die Parade, raus aus der Parade, rein. . . Was denn nun? Es riecht streng nach Zocken ums Geld, wenn Veranstalter Schaller jetzt die Loveparade absagt, nur, weil angeblich zwei Genehmigungen noch nicht erteilt worden sind. Richtig ist: Die Entwicklung Berlins in den letzten Jahren hat gezeigt, dass das Schicksal der Stadt nicht von einzelnen Veranstaltungen abhängt, seien sie auch noch so groß und mächtig.

Techno ist zwar nicht tot, riecht aber schon recht streng, und es war absehbar, dass die mit diesem Musikstil untrennbar verbundene Parade irgendwann ein Ende haben würde. Der neue Veranstalter hat die Wiederbelebung noch einmal knapp geschafft, aber nur gegen den hohen Preis einer Kommerzialisierung, die mit authentischem Lebensgefühl der Szene nichts mehr zu tun hat. Wenn er das Produkt Loveparade jetzt meistbietend versteigern will, sollten wir ihn daran nicht hindern, sondern alles Gute wünschen.

Lustig ist allerdings, dass Dr. Motte, der Parade-Gründer, dem Regierenden Bürgermeister wehleidig vorwirft, er habe kein Geld für die Subkultur. Die Subkultur, so lernen wir daraus, ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. (Seite 9)

Zur Startseite