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Gerhart sucht Baum. Dumme FDP-Witze sind unsere Sache nicht. Foto: dpa

© picture-alliance / dpa/dpaweb

Berlin: LIBER AL

Ach, liebe Leserinnen und Leser, wir wissen ja, was Sie an dieser Stelle erwarten: Witze zum Zeit- und Stadtgeschehen, ein bisschen satirisch, ein bisschen dümmlich. Aber wissen Sie was?

Ach, liebe Leserinnen und Leser, wir wissen ja, was Sie an dieser Stelle erwarten: Witze zum Zeit- und Stadtgeschehen, ein bisschen satirisch, ein bisschen dümmlich. Aber wissen Sie was? Heute haben wir keine Lust auf den ganzen Spott, die Häme, dieses ganze „Hihihi, die FDP ist draußen“, auf dass es in dieser Woche unweigerlich hinausgelaufen wäre. Heute wollen wir einfach eine schöne Geschichte erzählen:

Es war einmal ein kleiner Hund namens Gerhart, dessen bester Freund hieß Alfred. „Liber Al“, sagte der kleine Hund zu seinem Freund, „ich hobbes satt in dieser Stadt. Leut, Heusser, Straßen, Plätze, die Dehler in den Parks, dass es bald ein Hotel ier Einwohner gibt, alles! Ich koch mehr in meinem eigenen Saft als ein Hirsch-Gulasch. Kurz gesagt: Ich bin am Ende. Fallsch ir mich sucht, ich hoyer auf einem Piratenschiff an.“ „Mach mich nicht Bange, Mann, du Vogel“, sagte Al, „wir fricken dich schon wieder zurecht! Werd doch Schäfer auf einer Koppel in der Heide. Das entspannt!“ „Mir solms recht sein“, sagte Gerhart, „ich muss nur noch kurz kinkeln gehen.“

So zogen sie los und kamen an ein Ufer. Der Wind pfiff gegen ihre Südwester, „Welle!“, rief da plötzlich Al, und: „Gerhart, Baum!“ – und ehe die Strömung ihn mitreißen konnte, hatte der kleine Hund sich an einen Ast geklammert.

„Du bist ja richtig sozial, liber Al“, sagte Gerhart dankbar, „da kann ich mich nur vor verheugen.“

So ging es weiter durch dichten Niebel, bis Al, der Rheinländer war, plötzlich „Dahr! En Dorf!“ rief. In der Wirtschaft angekommen scheelten sie sich erst einmal aus ihren Kleidern. „Ich kann Ihnen unsere Homburger empfehlen, die haben echt Mehrwert“, steuerte die einfache, aber gerechte Bedienung derweil das Gespräch. „Van Essen ist hier noch keine Rede, dreh den Hahn auf, ein külz Piltz, bitte!“, grölte Al, einen Flachmann mit 18-Prozentigem schon in der Hand.

„Langsam, langsam, das ist hier keine Apo-Theke“, versetzte die Tresenkraft.

Darüber geriet Al, der schon ein wenig nuschelte, nun vollends ins Krakeelen: „Genscher mir weg mit Ihren dreckigen Fingern, Sie Sohn eines Bauern und seiner Ku Bicki! Da lobb y mir doch die Bahrs bei uns in der Stadt!“

„Sie hamm Brücher, durchaus, aber wir versuchen, ihre Schmerzen zu lindnern“, sagte am darauffolgenden Tag der Chefarzt zu Al. Neben ihm stand Gerhart und sagte grinsend: „Euro Hoheit, zusammen schäfflern wir das!“ Und sie bauten ein Heusschen in Lambsdorff und lebten in Freiheit.

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