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Lichtenberg: Streit um Auftritt von Ex-Stasi-General

Die Linkspartei in Berlin-Lichtenberg hat Ärger wegen eines Auftritts des ehemaligen Stasi-Generals Werner Großmann. Der Leiter der Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen fordert, die Veranstaltung abzusagen. Die Linke-Kreisvorsitzende verteidigt hingegen die Einladung.

Großmann, letzter Chef der Stasi-Auslandsaufklärung, spricht am 5. Oktober in den Räumen des Kreisverbandes der Linken über die "Gründungsväter der deutschen Geheimdienste nach dem Zweiten Weltkrieg".

Hubertus Knabe, Leiter der Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen, forderte die Linke auf, die Veranstaltung umgehend abzusagen. Bereits zum zweiten Mal biete die Linke dem General ein Podium, "um seine geschichtsrevisionistischen Vorstellungen unters Volk zu bringen", sagte Knabe der "Berliner Zeitung".

Lederer: Auch die Opfer sind Zeitzeugen

Kritik an dem Auftritt äußerten SPD und CDU, aber auch der Berliner Landesvorsitzende der Linken, Klaus Lederer. Zeitzeugen seien nicht nur hochrangige MfS-Mitarbeiter, sondern insbesondere die Opfer des MfS, sagte Lederer dem Blatt. "In der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit muss ihnen mehr Raum eingeräumt werden."

Gesine Lötzsch, Linke-Kreisvorsitzende und Bundestagsdirektkandidatin, verteidigte die Einladung Großmanns und erklärte, die Veranstaltung diene der Auseinandersetzung mit der Geschichte. 19 Jahre nach dem Fall der Mauer wünsche sie sich eine neue Sachlichkeit im Umgang mit der DDR-Geschichte. "Die Veranstaltung zu verbieten, ist keine Lösung", sagte Lötzsch. (imo/ddp)

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