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Berlin: Lichtenbergs Rathauschefin angepöbelt

Für Bürgermeisterin Christina Emmrich ist die Weitlingstraße in Lichtenberg keine „No-Go-Area“ – auch wenn sie dort nicht gerade freundlich behandelt wird. Vorgestern ging die PDS-Politikerin mit einem Fernsehteam des RBB durch den Kiez, in dem ihr Parteifreund Giyasettin Sayan am Freitagabend vermutlich von Rechtsextremen niedergeschlagen wurde – und wurde angepöbelt.

Für Bürgermeisterin Christina Emmrich ist die Weitlingstraße in Lichtenberg keine „No-Go-Area“ – auch wenn sie dort nicht gerade freundlich behandelt wird. Vorgestern ging die PDS-Politikerin mit einem Fernsehteam des RBB durch den Kiez, in dem ihr Parteifreund Giyasettin Sayan am Freitagabend vermutlich von Rechtsextremen niedergeschlagen wurde – und wurde angepöbelt. Ein Radfahrer stoppte neben der Politikerin und sagte nach ihrer Erinnerung, „ich solle mir gut überlegen, was ich hier mache“. Emmrich hat sich nicht direkt bedroht gefühlt, aber die Begegnung sagt einiges über die Umgangsformen in der Straße. Emmrich sieht aber Zeichen der Veränderung. Im Februar habe der Bezirk eine gut besuchte Zukunftskonferenz für den Weitlingkiez veranstaltet,„da kamen keine Rechten“, sagt sie. Ihr Parteifreund Sayan hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass Neonazis Ärger machen, wenn er auftritt – wie vor zwei Wochen, bei der Aktionswoche gegen rechte Gewalt. Bürgermeisterin Emmrich hat trotzdem die „Hoffnung, dass die Stigmatisierung des Gebietes ein Ende findet“, wie sie sagt. Die Politik könne nichts anderes tun, als durch Stadtteilarbeit „die demokratischen Kräfte zu stärken“.

Dazu zählt etwa die „Initiative Weitlingstraße“, ein Zusammenschluss der dortigen Gewerbetreibenden, der den Angriff auf Sayan scharf verurteilt. Außerdem wurde ein Plakat konzipiert, auf dem über dem Logo der Straße „Nein zu Gewalt“ steht. Freitag um 18 Uhr will ein alternatives Jugendbündnis in der Straße gegen Rassismus demonstrieren. wvb.

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