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Berlin: Linke Demo gegen rechte Gewalt Autonome wollen

durch Kreuzberg ziehen

Die autonome Szene will am heutigen Dienstagabend gegen den vermutlich von Neonazis verübten Brandanschlag auf einen Szeneladen in Kreuzberg demonstrieren. Die Polizei rüstet sich zu einem größeren Einsatz, da die Stimmung in der linken Szene seit diesem Anschlag im eigenen Kiez brodelt. Mehrere hundert Beamte werden im Einsatz sein, Gewalttaten werden nicht ausgeschlossen. In einer internen Gefährdungsanalyse erreicht die Demo die dritthöchste Stufe auf der achtteiligen Skala. Wie berichtet, hatten Unbekannte in der Nacht zum 27. Oktober die Fassade des „Infoladen M99“ in der Manteuffelstraße angezündet, in unmittelbarer Nähe wurden Nazisymbole an die Wand geschmiert. Schon am Abend des 27. Oktober waren 150 Linke spontan auf die Straße gegangen, um gegen den Anschlag zu protestieren. Dabei kam es zu massiven Stein- und Flaschenwürfen auf die Polizei, 47 Personen wurden kurzzeitig festgenommen.

Am heutigen Dienstag soll die Demo gegen 19 Uhr am Kottbusser Tor beginnen. Von dort soll es durch Kreuzberg 36 bis zur Reuterstraße in Neukölln gehen. In dieser Straße hatten Rechtsextremisten kürzlich das Klingelschild eines Gewerkschafters zerstört, der in einem Prozess gegen Neonazis ausgesagt hatte. Die Organisatoren der Demo haben 200 Teilnehmer bei der Polizei angekündigt. Angesichts der großen Mobilisierung in der Szene gehen Experten aber von einer größeren Zahl aus, darunter auch vielen gewaltbereiten Autonomen.

Denn nicht nur der Anschlag von rechts erregt die Szene, auch die letzten Durchsuchungen der Justiz in linken Läden Ende letzter Woche. Dabei sind Exemplare der Szenezeitschrift „Interim“ beschlagnahmt worden. In der Untergrundpostille sind mehrfach Bauanleitungen für Bomben abgedruckt worden. Ha

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