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Berlin: Linke feiern Befreiung vom Nazi-Regime

Szene trifft sich Freitag am Boxhagener Platz

Die traditionelle Walpurgisnachtfeier der autonomen Szene hat es in diesem Jahr nicht gegeben – und soll nun am morgigen Freitag in Friedrichshain nachgeholt werden. Unter dem Motto: „Befreiung vom Faschismus am 8. Mai“ ruft die linke Szene für den 9. Mai zu einer Kundgebung um 14 Uhr am Boxhagener Platz auf. Die Polizei richtet sich auf diese „Befreiungsfeier“ ein und ist auf mögliche Ausschreitungen vorbereitet. Zwar lägen offiziell keine Hinweise zu geplanten Gewalttätigkeiten vor, doch man habe „die Lage angemessen im Auge“, sagte ein Ermittler.

Sicherheitshalber wurde das Gebiet rund um den Boxhagener Platz zur Halteverbotszone erklärt: Von Freitagmorgen, 8 Uhr, bis Sonnabend früh um 6 Uhr dürfen in der Krossener Straße, Grünberger Straße, Gabriel-Max-Straße, Gärtnerstraße und Seumestraße keine Autos geparkt werden. Dennoch dort abgestellte Wagen werden abgeschleppt. In ihrer Ankündigung für das Halteverbot bittet die Polizei die „betroffenen Anlieger um Verständnis. Es handele sich „um Maßnahmen, die dem Schutz des privaten Eigentums dienen“: Ähnlich wie am 1. Mai in Kreuzberg will die Polizei verhindern, dass zu späterer Stunde geparkte Autos von Krawallmachern in Brand gesteckt werden.

Außerdem sperrt die Polizei die Grünanlage am Boxhagener Platz von 12 Uhr bis in die späten Abendstunden mit einem Zaun. Die Gefahr sei zu groß, dass die Feiernden dort die Rabatten zertrampelten, hieß es. Und wie in den vergangenen Jahren in der Walpurgisnacht gilt auch am 9. Mai am Boxhagener Platz und den umliegenden Straßen ein Glasflaschen- und Dosenverbot. Diese „Allgemeinverfügung“ sei ein maßgeblicher Beitrag dazu gewesen, dass die Zahl der Körperverletzungen und Sachbeschädigungen zurückgegangen ist.

Unweit der Kundgebung in Friedrichshain startet am Freitag im Treptower Park um 15 Uhr eine weitere Befreiungsfeier: Treffpunkt ist der Parkplatz am Rosengarten/Treptower Hafen. Geboten wird ein russisch-deutsches Kulturprogramm mit Zeitzeugen, Führungen zum Sowjetischen Ehrenmal, Infoständen und Live-Musik. tabu

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