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Linke Gruppe: "Squat Tempelhof" erwartet 10.000 Besetzer

Einen Tag vor der geplanten Massenbesetzung des früheren Berliner Flughafens Tempelhof haben die Initiatoren betont, dass es ihnen nicht um Gewalt geht. Die Aktivisten wollen zivilen Ungehorsam zeigen und die nicht genutzte Fläche für die Bürger zugänglich zu machen.

Linke Gruppierungen planen für Samstag (20. Juni) eine "Massenbesetzung" des stillgelegten Flughafens Tempelhof. Die Aktion solle den "entschiedenen Protest gegen den politischen Umgang mit der Freifläche" zum Ausdruck bringen, sagte Volker Rachow von der Initiative "Squat Tempelhof" am Freitag in Berlin. Die Veranstalter betonten, sie verfolgten mit der Besetzung eine "Politik der ausgestreckten Hand". Die Aktion richte sich gegen die politischen Pläne für das Gelände und nicht gegen Polizeikräfte. Von Gewaltanwendung wollten sich die Initiatoren am Freitag dennoch nicht klar distanzieren. Zudem schlossen sie nicht aus, "notfalls tagelang auf dem Flugfeld zu bleiben".

Die nach Schließung des Flughafens vom Senat versprochene Öffnung des Geländes für die Bevölkerung sei bisher ausgeblieben, kritisierte Rachow weiter. Stattdessen sei die Freifläche von rund 400 Hektar, was der Größe von 525 Fußballfeldern entspreche, immer weiter eingezäunt worden. Der Senat plane auf dem Areal den Bau von Luxuswohnungen und Räumen für Kreativwirtschaft. Dies bedeute steigende Mieten auch in den angrenzenden Stadtgebieten, was zur Verdrängung einkommensschwächerer Menschen aus ihrem Lebensumfeld bedeute, kritisierten die Initiatoren.

Die drei zentralen Forderungen lauteten daher, freier Zugang zum Gelände für alle, keine kommerzielle Nutzung und Bebauung sowie das Ende von Privatisierung und Kommerzialisierung der Stadt, sagten die Veranstalter. Es gehe um eine "selbstbestimmte Stadtentwicklung". Ein breites Spektrum von Anwohnern, Bürgern, Mieterbündnissen und linken Gruppen würde sich an der Besetzung beteiligen. Erwartet werden den Initiatoren zufolge mehr als 10.000 Teilnehmer. "Squat Tempelhof" appellierte an die Polizei, nicht mit "unverhältnismäßiger Gewalt gegen Tausende Menschen zu reagieren, die nur auf eine Wiese wollten". (nal/dpa)

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