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Berlin: Linke sperrt sich gegen Plan für größeren Mauerpark

Die Linke will die neuen Vorschläge zur Bebauung des Mauerparks im Abgeordnetenhaus verhindern. „Die Pläne haben keine parlamentarische Mehrheit im Abgeordnetenhaus“, sagte gestern der stadtpolitische Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Thomas Flierl.

Die Linke will die neuen Vorschläge zur Bebauung des Mauerparks im Abgeordnetenhaus verhindern. „Die Pläne haben keine parlamentarische Mehrheit im Abgeordnetenhaus“, sagte gestern der stadtpolitische Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Thomas Flierl. Der Baustadtrat von Mitte, Ephraim Gothe (SPD), war mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem die Bezirke Mitte und Pankow seit dem Sommer eine gemeinsame Lösung für den Mauerpark gesucht hatten – ohne Erfolg.

Gothe strebt wie berichtet ein Tauschgeschäft mit der Immobiliengesellschaft Vivico an. Die besitzt ein etwa zehn Hektar großes Gelände am westlichen Rand des Mauerparks, das Areal des einstigen Güterbahnhofs Eberswalder Straße in Wedding. Das Gelände ist zum Teil mit Baracken gebaut, es gibt einen Flohmarkt und Szenelokale, Gewerbebetriebe und Lagerräume. Vivico soll dem Land sechs Hektar zum Ausbau des Parks überlassen und würde im Gegenzug Baurecht auf den verbliebenen vier Hektar erhalten.

Das Linke fordert statt des Tauschgeschäfts, dass das Land die gesamte Fläche kaufen solle. Das Argument, Berlin habe dafür kein Geld, lässt Flierl nicht gelten. „Man muss den politischen Willen zeigen, dann bringt man auch das Geld auf.“ Die Linke will mit der Immobiliengesellschaft auch über die Möglichkeit verhandeln, Wohnungen statt am Westrand des Mauerparks in seinem Norden, entlang der S-Bahntrasse zu bauen.

Ein weiteres Argument gegen den Wohnungsbau am Park bringt Herbert Löhner vom Naturschutzverband BUND ins Spiel. „Eine Riegelbebauung würde den stadtklimatischen Effekt der offenen Grünfäche reduzieren“, sagt Löhner. Zudem bemängeln die Kritiker der Mauerpark-Pläne, dass der Bürgerwille nicht berücksichtigt werde. Der Streit um den Park hält seit 1991 an. Heiner Funken kämpft mit dem Bürgerverein Gleimviertel seit Jahren gegen die Bebauung des Parks. „Und wenn wir noch 10 Jahre brauchen, da müssen wir dann durch. Aber einmal bebaut ist bebaut.“tuc

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