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Koepi

© ddp

Linke Szene: Köpi vorerst gerettet

Umstritten war es schon immer: das links-alternative Wohn- und Kulturprojekt Köpi in Berlin-Mitte. Seit letztem Jahr drohten gar Räumung und Abriss. Jetzt nahm der Konflikt eine überraschende Wendung.

Das links-autonome Kultur- und Hausprojekt Köpi ist gerettet. Nach monatelangen Querelen haben es die Bewohner offenbar geschafft, gültige Mietverträge auszuhandeln. "Es ist uns in langwierigen und schwierigen Verhandlungen mit dem Eigentümer des Hauses gelungen, den Fortbestand der Köpi als Wohn- und Kulturprojekt zunächst einmal zu sichern", heißt es auf der Köpi-Website. Die Mietverträge wurden für 30 Jahre verlängert - zu den selben Konditionen. Die schon ausgesprochenen Kündigungen wurden zurückgenommen. Unsicher bleibt die Situation des Wagenvorplatzes.

Umstritten war das Haus und seine Bewohner seit langem. 1990 wurde es besetzt, ein Jahr später legalisiert. Auf dem Gelände unweit der Spree gibt es Werkstätten, Ateliers, Räume für Vereine und Feiern und natürlich auch Wohnungen. "Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern sondern zwischen oben und unten", der Schriftzug prangte lange Zeit auf einer der Fassaden. Mittlerweile ist der Spruch durch einen Neubau verdeckt und zu einem Postkarten- und T-Shirt-Motiv geworden. Zwischen 60 und 90 Personen wohnen in der Köpi - für kurz oder länger.

Im letzten Jahr drohte dem Haus nun gar der Abriss. Im Mai 2007 wurde das Haus versteigert, kurz darauf alle Mietverträge gekündigt. Von "baulichen Maßnahmen" nach der Räumung war die Rede - im Klartext: Abriss. Die autonome Szene machte mobil und protestierte bundesweit bei mehreren Demonstrationen. Doch gleichzeitig verhandelten die Köpi-Aktivisten - mit Erfolg, wie sich nun herausstellte.

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