zum Hauptinhalt

Berlin: Lippis Flimmerkiste: Verwirrung um das "Union"

Die Verwirrung um das Kino "Union" an der Friedrichshagener Bölschestraße ist komplett: Trotz der bereits im Juli diesen Jahres erteilten Abrissgenehmigung für das historische Gebäude hält der Bezirk nach Aussage des Kulturstadtrates Dirk Retzlaff (PDS) an diesem Kinostandort fest. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", erklärte er gestern auf Nachfrage.

Die Verwirrung um das Kino "Union" an der Friedrichshagener Bölschestraße ist komplett: Trotz der bereits im Juli diesen Jahres erteilten Abrissgenehmigung für das historische Gebäude hält der Bezirk nach Aussage des Kulturstadtrates Dirk Retzlaff (PDS) an diesem Kinostandort fest. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", erklärte er gestern auf Nachfrage. Denn bei einem möglichen Neubau, müsste sich der Grundstückseigentümer an die Auflage des Bezirks halten und dort ein Kiezkino integrieren, betonte der Stadtrat. "Außerdem gilt nach wie vor die vor sechs Jahren zwischen dem damaligen Käufer, Entertainer Wolfgang Lippert, und der Treuhandliegenschaftsgesellschaft vereinbarte Klausel", sagt Retzlaff.

Demnach muss der Eigentümer an der Bölschestraße in den nächsten zehn Jahren den Kinobetrieb sicherstellen. Sollte allerdings die Senatskulturverwaltung diesen Vertrags-Passus löschen, hätte der Berliner Unternehmer Klaus Zahn, der, wie berichtet, Lippert das "Union" abkaufte gute Karten. Zahn sagte bereits, er wolle an diesem Standort auf keinen Fall ein Kino öffnen, weil sich das nicht rechne. Über seine konkreten Pläne möchte sich Zahn aber derzeit nicht öffentlich äußern. "Ich lehne jede Stellungnahme ab", ließ er gestern wissen. Der Bezirk hat inzwischen auf Anforderung der Senatskulturverwaltung eine schriftliche Stellungnahme zur Zukunft des Areals nahe dem S-Bahnhof Friedrichshagen verfasst. "Wir befürworten dort eine Kinonutzung", heißt es darin unter anderem.

Dem Senat lag das Papier nach Auskunft von Susanna Meienreis, der persönlichen Referentin des Kultursenators, bis gestern nicht vor. Sie bekräftige deshalb noch einmal ihre Aussage von Anfang dieser Woche. "Theoretisch ist es möglich, die Vertragsklausel zu löschen, wir machen aber unser Votum von der Aussage des Bezirks abhängig." Der neue Eigentümer Zahn kann übrigens auch wieder von seinem Geschäft mit Lippert zurücktreten, wenn der Senat den Entertainer nicht aus seiner Verpflichtung entlässt.

bey

Zur Startseite