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Wartende Passagiere vertreiben sich am Hauptbahnhof in Hamburg die Zeit. Zum neunten Mal in diesem Jahr streikt die Lokführergewerkschaft GDL bundesweit.

© REU

Liveticker zum Bahnstreik der GDL: Auch am Donnerstag knappes Zugangebot

Die GDL bestreikt den Personenverkehr - ein Ende ist erst mal nicht in Sicht. Während Bahn-Vorstandsvorsitzender Rüdiger Grube eine Pressekonferenz absagte, hat GDL-Chef Claus Weselsky den Ausstand verteidigt. Lesen Sie in unserem Liveticker nach, wie der erste Streiktag ablief. Morgen halten wir Sie weiter auf dem Laufenden.

Die Gewerkschaft der Lokführer streikt, Sie finden Ersatzfahrpläne unter www.bahn.de/liveauskunft oder Sie können telefonisch Ihr Glück versuchen unter der kostenlosen Nummer 08000 99 66 33. Und wir informieren Sie natürlich rund um den Streik hier im Liveticker.

21.00 Uhr: Keine Streiks zu Pfingsten? – Das war am Mittwoch das Ziel der Gespräche zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL. Eine Einigung wurde noch nicht gefunden. Nach Angaben der Bahn fuhren bundesweit rund ein Drittel der Fernzüge und, je nach Bundesland, 15 bis 60 Prozent der Regionalzüge. Trotz der hoffnungsvollen Gespräche bereitete sich die Bahn auch am Mittwoch mit Ersatzfahrplänen auf die kommenden Tage vor.

Bahnreisende müssen sich wegen des Lokführerstreiks auch am Donnerstag auf ein knappes Zugangebot in Berlin und Brandenburg einstellen. Vor allem für die Regionalzüge sollten Bahnkunden sich aktuell informieren. Die S-Bahn versucht aber aufzustocken: die S9 wird ab Donnerstag verlängert und soll bis nach Pankow fahren. 

Morgen werden wir Sie wieder mit einem Liveticker auf dem Laufenden halten.

19.10 Uhr - Die EVG mischt sich ein: Die Hoffnung auf eine Schlichtung bei der Bahn ist noch nicht tot. Nun mischt sich aber auch die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit ein. Sie will an diesem Donnerstag mit der Bahn in Berlin einen Tarifabschluss erreichen. Anderenfalls droht auch sie mit einem Arbeitskampf. Die Bahn müsse noch einmal nachlegen, forderte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. „Die angebotenen 4,7 Prozent sind uns zu wenig, die vorgeschlagene Laufzeit von 29 Monaten ist zu lang.“

18.40 Uhr - Video zum Streik: Der Bahnstreik ist im vollen Gange. Einen Eindruck vom ersten Streiktag und Hintergründe zum Konflikt sehen Sie hier:

17.45 Uhr - Bis zu zwei Drittel der Fernzüge entfallen: Im Fernverkehr musste die Bahn wegen des Streiks heute zwei Drittel der Verbindungen streichen, im Regionalverkehr fahren je nach Region bis zu zwei Drittel der Züge. Das gab das Unternehmen heute Nachmittag bekannt. In Berlin und anderen großen Städten können gestrandete Fahrgäste heute wieder in Hotelzügen übernachten, wenn sie nicht anders vom Fleck kommen.

Eine Alternative zum Zug bieten natürlich Fernbusse. Es sind auf großen Strecken durch die Republik (zum Beispiel von Berlin nach München oder Hamburg) auch durchaus noch Tickets zu haben, einzig die Verbindungen zwischen Berlin und Köln scheinen knapp zu werden. Die Fahrkarten sind mittlerweile aber erheblich teurer als sonst, teilweise verlangt der Marktführer meinfernbus.de mehr als den doppelten Fahrpreis.

Großer Andrang auf einen Fernbus nach Rostock am Berliner Zentralen Omnibusbahnhof.
Großer Andrang auf einen Fernbus nach Rostock am Berliner Zentralen Omnibusbahnhof.

© REU

17.32 Uhr - Deutschland gewöhnt sich an den Streik-Zustand: So richtig packen kann der neunte Streik der GDL die deutschen Social-Media-User nicht mehr. #Bahnstreik hat es dieses Mal nicht einmal unter die Trending Topics geschafft auf Twitter geschafft.

17.18 Uhr - Störungen auf der U7: An einem Bahnstreik-Tag kommt das natürlich besonders ungelegen. Weil jemand den Alarmgriff missbräuchlich betätigt hat, kommt es auf der U-Bahnlinie 7 in Richtung Rudow derzeit zu Unregelmäßigkeiten.

17.16 Uhr - Unterbrechung S1 und S2: Die S-Bahnlinien 1 und 2 sind im Bereich Oranienburger Straße/ Nordbahnhof derzeit wegen eines Polizeieinsatzes unterbrochen.

17.10 Uhr - S-Bahn Berlin: Zwei gute Nachrichten: Die S-Bahnlinie 9 wird auch am Donnerstag ab/bis Pankow fahren. Aktuelle Fahrplan-Tabellen finden Sie unter diesem Link. +++ Verstärkung für die Stadtbahn: Zusätzlich zur S5 und S7 verkehren zwischen zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof drei zusätzliche Züge.

16.50 Uhr - Bislang keine Einigung auf Schlichtung: Unter Vermittlung des Arbeitsrechtlers Klaus Bepler verhandeln Bahn und GDL wie bereits gestern über die Möglichkeiten einer Schlichtung, die auch Bundeskanzlerin Angela Merkel inzwischen für nötig hält. Über den Fortgang der Verhandlungen lässt sich allerdings zur Stunde nichts in Erfahrung bringen: „Die derzeitige Situation ist, dass wir mit der Bahn in Hintergrundgesprächen sind. Die sind vertraulich, und mehr gibt's dazu aktuell nicht zu sagen“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky dem Fernsehsender n-tv. Auch eine Bahnsprecherin verwies auf die vereinbarte Vertraulichkeit.

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16.38 Uhr - Auschwitz-Vergleiche haben juristische Folgen: Der Youtuber "JuliensBlog" hat mit seinem Video zum GDL-Streik vollkommen danebengegriffen. Nicht nur bei der GDL machte er sich mit seinem Youtube-Auftritt unbeliebt. Empörte Social Media-User haben den 26-Jährigen angezeigt. Er hatte in seinem Video davon gesprochen, dass alle Lokführer wie die Juden nach Auschwitz ins Gas geschickt werden sollten.

"Julien" rechtfertigte sich in der "Berliner Morgenpost": "Es ging eigentlich um die Korrelation zwischen den Zügen von damals und den Zügen von heute und das [sic!] die Zugführer von heute zu Zugpassagieren von damals gemacht werden." Das rechtfertige für ihn sein Video, das er als "schwarzen Humor" bezeichnet.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat errechnet: Bis Mai 2015 fielen schon mehr als doppelt so viele Arbeitstage aus als im gesamten letzten Jahr.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat errechnet: Bis Mai 2015 fielen schon mehr als doppelt so viele Arbeitstage aus als im gesamten letzten Jahr.

© AFP

16.25 Uhr - 350.000 Arbeitstage ausgefallen: Nimmt man die diversen Streiks der diversen Branchen im bisherigen Jahresverlauf zusammen, sind in Deutschland bis Mai 2015 schon 350.000 Arbeitstage ausgefallen. Diese Schätzung gab das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) bekannt. Die Streiks im Transportwesen fallen dabei aber statistisch nur wenig ins Gewicht, da sie von relativ kleinen Berufsgruppen geführt werden. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bringt bei einer Urabstimmung nur gut 5000 Leute an die Urnen, die GDL vertritt bei der Bahn gut 15.000 Lokführer und noch einige Mitarbeiter aus dem weiteren Zugpersonal. Streik-Schwergewichter sind da eher die Metall- und Elektrobranche (3,7 Millionen Beschäftigte) und der Öffentliche Dienst der Länder (845.000).

15.10 Uhr: Interesse an Schlichtung steigt: Die Bemühungen von Bahn und GDL um eine Schlichtung laufen vor dem Hintergrund des neuen Streiks auf Hochtouren. Das Interesse auf allen Seiten an einer Einigung auf ein solches Verfahren sei weiter gestiegen, hieß es am Mittwoch aus Kreisen der Tarifparteien. Am Nachmittag trafen sich demnach erneut Vertreter von Bahn und Lokführergewerkschaft mit dem Arbeitsrechtler Klaus Bepler, um eine Vereinbarung für eine Schlichtung zu schließen, berichtet Reuters. Auch Kanzlerin Angela Merkel ließ mitteilen, dass sie eine Schlichtung für nötig halte.

Der Druck für beide Seiten steigt, da am Donnerstag die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf einen Tarif-Abschluss dringt. Dies würde aber den Spielraum für den Staatskonzern mit der GDL stark einengen, da die Bahn unterschiedliche Verträge für gleiche Berufsgruppen ablehnt.

15.00 Uhr: Ein Video verunglimpft die Lokführer: Der Youtuber JuliensBlog hat auf seinem Kanal einen knapp fünf Minuten langen Clip veröffentlicht, in dem er die Forderungen der GDL unter die Lupe nimmt. Bei seinen Kommentaren dazu vergreift sich der Ersteller mächtig im Ton, berichtet Focus online. In seinem Clip zieht JuliensBlog sogar einen Auschwitz-Vergleich. Die Polizei ermittelt.

13.45 Uhr: Umfrage zum GDL-Streik: Wir haben unsere Leser gefragt, wer beim aktuellen Tarifstreit nachgeben sollte - die Bahn oder die Lokführergewerkschaft GDL. Den aktuellen Stand sehen sie hier.

13.30 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert zur Frage, warum die Bundesregierung als Eigentümerin der Bahn nicht in den Lokführerstreik eingreift: "Die Tarifautonomie ist grundrechtlich geschützt, auch vor Regierungseingriff." Die Kanzlerin habe mehrfach geäußert, dass das Streikrecht ein verbrieftes Grundrecht und hohes Gut sei, sagte Seibert weiter. Unabhängig davon müssten sich alle Beteiligten in einem so sensiblen Bereich zu einer solchen Zeit wie kurz vor und während der Pfingstferien ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein.

12.57 Uhr - Aktualisierung der Live-Auskunft: In der Online-Auskunft der Deutschen Bahn ist jetzt auch der Ersatzplan für den Fernverkehr am Freitag enthalten, der Plan für den Nahverkehr soll heute am frühen Nachmittag folgen.

12.48 Uhr - Jetzt hat es auch den Ersatzverkehr mit Bussen erwischt. Wegen defekten Bussen entfallen mehrere Fahrten auf der Strecke für die S 8 in Blankenburg und Hohen Neuendorf.

Dichter Verkehr auf Berlins Straßen: Streikerprobt probieren es die Hauptstädter heute gleich mit dem Auto. Diese Idee hatten auch all diese Autofahrer auf der Lichtenberger Brücke am Mittwochmittag.
Dichter Verkehr auf Berlins Straßen: Streikerprobt probieren es die Hauptstädter heute gleich mit dem Auto. Diese Idee hatten auch all diese Autofahrer auf der Lichtenberger Brücke am Mittwochmittag.

© Soeren Stache/dpa

12.44 Uhr - Verkehrsexperten befürchten Super-Staus an Pfingsten: Bahnstreik, Freitag, langes Wochenende - wenn es kommt, kommt's richtig dicke. Nach Einschätzung von Verkehrsexperten drohen am Freitag vor Pfingsten Stau-Rekorde auf den Straßen. „Alle Zutaten dafür sind da“, sagte Stauforscher Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen der Deutschen Presse-Agentur. Der Freitag vor dem langen Pfingstwochenende ist laut Schreckenberg üblicherweise der staureichste Tag des Jahres. Am Nachmittag setze außerdem der Berufsverkehr ein, zudem sei der Freitag eh der Wochentag mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Auf die Autofahrer komme ein Szenario zu, das „wir so noch nie hatten“. Schreckenberg rechnet mit besonders langen Staus rund um Köln, Frankfurt, München und Hamburg.

12.27 Uhr - Veröffentlichungstermine für Ersatzfahrpläne: Wer planen muss, sollte im Blick behalten, wann die Ersatzfahrpläne für die einzelnen Streiktage in die Live-Auskunft der Deutschen Bahn einfließen - für den Fernverkehr kommen die Daten früher als für den Nahverkehr.

12.21 Uhr - Die Deutsche Bahn steht, die anderen rollen: Odeg und NEB werden nicht bestreikt. Im Gegenteil: "Alle Züge der Linie RE2 zwischen Wismar und Cottbus halten während des Streiks zusätzlich in Finkenkrug und Brieselang", heißt es auf der Webseite.

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12.11 Uhr - Leserreaktionen zum Streik: Während viele Züge der Deutschen Bahn ruhen, ist auf die Kommentarfreudigkeit der Tagesspiegel-Leser Verlass. Unter diesem Ticker schreibt ein User, dass der Ausstand ein "guter Realitycheck" sei, was den Straßenverkehr im Streikbetrieb betrifft: "Autoverkehr funktioniert nur, wenn nicht zu viele dran teilnehmen." Auch Lösungvorschläge für gebeutelte Berufspendler finden sich unter den Beiträgen: "Alle Strecken unter 10 km sind bequem mit dem Fahrrad zu meistern", schreibt "Aldermann". Ein anderer Leser fragt sich, was passiert, wenn der Dauerstreik in der Bevölkerung nur noch für ein schlappes Schulterzucken sorgt. Auf Facebook spricht sich Andreas Löst für den GDL-Streik aus. Es könne nicht angehen, dass Grundrechte einfach ausgehöhlt werden.

11.47 Uhr - Weselsky verteidigt GDL-Streik: Im Interview mit dem Nachrichtensender n-tv rechtfertigte GDL-Chef Claus Weselsky soeben den Ausstand der Lokführer. Der Streik sei ein Mittel "um den Druck auf die Bahn zu erhöhen", sagte er. Man sei durchaus bereit, in eine Schlichtung zu gehen, wolle aber nicht auf das Recht des Streikens vezichten. Auf die Frage, wie lange der Arbeitsausstand noch dauern werde, sagte Weselsky: "Ich möchte nicht ausloten, wie lange es noch gehen kann." Über das Streikende entscheide letztendlich die Haltung des Bahn-Vorstandes. "Wenn das Management nicht will, sind wir weiter zur Auseinandersetzung bereit."

Kampfbereit. GDL-Chef Claus Weselsky bleibt hartnäckig im Tarifkonflikt mit der Bahn und verteidigt die Forderungen seiner Lokführer-Gewerkschaft - wie hier Anfang Mai beim letzten Bahnstreik.
Kampfbereit. GDL-Chef Claus Weselsky bleibt hartnäckig im Tarifkonflikt mit der Bahn und verteidigt die Forderungen seiner Lokführer-Gewerkschaft - wie hier Anfang Mai beim letzten Bahnstreik.

© Lukas Schulze/dpa

11.38 Uhr - Streik vergrätzt Kunden: Jens Schwarz, Chef des Betriebsrates der Bahn, fürchtet um die Zukunft des Konzerns. “Wir treiben der Konkurrenz von Mietwagen und Bus die Reisenden zu“, sagte er laut Deutscher Presse-Agentur am Mittwoch in Frankfurt. Große Frachtkunden, etwa Autokonzerne, hätten bereits einen Teil ihrer Lieferketten auf die Straße verleget. Der Schaden für das Unternehmen sei enorm. Es bestehe die Gefahr, dass die Bahn Einsparungen vornehmen müsse. “Viele Kollegen sorgen sich deshalb um ihren Arbeitsplatz“, sagte Schwarz. Der Streik bringe vor allem die Bahn-Angestellte an ihre Grenzen, die den Betrieb aufrecht erhalten. Auch deshalb sei eine schnelle Einigung nötig.

11.30 Uhr - Pressekonferenz von Grube und Dobrindt verschoben: Eigentlich sollten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Bahnchef Rüdiger Grube heute zur Mittagszeit eine Pressekonferenz geben. Es sollte um den Bahnstreik gehen - zumindest meldete das n-tv so und wollte auch live übetragen. Stimmt nicht, sagt ein Sprecher des Ministeriums, tatsächlich sollte "Digitalisierung" das Thema sein. Außerdem wurde der Termin bis auf Weiteres verschoben - für Digitalisierung hätte sich heute wohl ohnehin kaum einer interessiert.

11.19 Uhr - Zug ausgefallen, Geld zurück: Ihr Zug hat sich verspätet oder ist erst gar nicht gekommen? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Entschädigung von gebuchten Fahrten finden Sie hier in diesem älteren Tagesspiegel-Artikel.

11.00 Uhr - Furcht vor der Pleite am Bahnhof Friedrichstraße: Schwer gebeutelt sind die Händler an den Bahnhöfen. Das betrifft etwa den kleinen Laden für Konzertkarten im Bahnhof Friedrichstraße. "Hören Sie mir auf mit der Bahn!", schimpft Mitarbeiterin Petra Müller sogleich. Schon die monatelange Sperrung des Nord-Süd-Tunnels der S-Bahn hatte für Umsatzeinbußen von 60 Prozent gesorgt, wie wir bereits vor einem Monat im Streikticker berichteten. Ähnliches erwartet Müller auch vom Bahnstreik. "Für uns geht es um die Existenz", sagt sie. "Für die da oben sind das Machtspiele." Sie habe auch persönlich Angst vor einer Pleite. Mit 56 Jahren weiß sie nicht, ob sie so leicht eine neue Arbeitsstelle finden würde. Heute sei schon der Weg zur Arbeit "der Horror" gewesen. Trotz Platzangst musste sie sich in die überfüllte U6 quetschen. Nur auf ihren Sohn ist Verlass: Der ist auch Lokführer, streikt aber nicht mit. Bei einem anderen Laden gegenüber erst mal nur Schweigen: Die Inhaberin will sich nicht zum Streik äußern. Nachdem sie bei einer früheren Streikrunde mit dem Tagesspiegel gesprochen hatte, gab es einen Rüffel vom Vermieter - der Deutschen Bahn.

10.51 Uhr: "Von Maximalforderung abrücken": Die Vereinbarkeit aller Regelungen im Unternehmen sind ein Kernpunkt für die Deutsche Bahn. Das hat Sprecher Achim Stauß soeben noch einmal bei n-tv betont. Tarifverträge müssten "konfliktfrei" sein, deshalb müsse die GDL von ihrer "Maximalforderung abrücken". Hintergrund ist die Konkurrenz der GDL mit der größeren Eisenbahnergewerkschaft EVG.

10.45 Uhr: Verhandlung über Schlichtung dauert an: Nach dem Beginn des neunten Streiks bei der Deutschen Bahn verhandeln Arbeitgeberseite und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) weiter über eine Schlichtung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt. Beide Seiten hätten den ganzen Dienstag mit dem früheren Vorsitzenden Richter am Bundesarbeitsgericht, Klaus Bepler, beraten und vereinbart, die Gespräche kurzfristig fortzusetzen, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Mittwoch in Berlin. Alle drei Parteien hätten Vertraulichkeit vereinbart, berichtet AFP.

10.38 Uhr: Pfingsturlaub trotz Bahnstreik: Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, den Hotelaufenthalt am Pfingstwochenende noch schnell abzusagen, um umständlichen Bahnverbindungen und Schienenersatzverkehr zu entgehen, darf nicht auf eine kostenlose Stornierung hoffen. „Juristisch hat man keine Ansprüche“, sagt Christopher Lück, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) der Deutschen Presse-Agentur. Also, Augen zu und durch!

10.23 Uhr: Deutschland entdeckt das Streiken: Nicht nur die Lokführer wissen, wie man ordentlich streikt - auch viele Geldautomaten bleiben wegen des Streiks einer Sicherheitsfirma leer und die Kita-Erzieher haben ebenfalls die Arbeit niedergelegt (ja, auch in Berlin!).

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10.14 Uhr: Teurer Streik für die GDL? Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat laut Deutscher Presse-Agentur für ihren erneuten Streik bei der Deutschen Bahn bislang keine finanzielle Unterstützung beim Beamtenbund beantragt. Das sagte der Vorsitzende des Beamtenbundes (DBB), Klaus Dauderstädt, im Deutschlandfunk. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der DBB der GDL die finanzielle Unterstützung entzogen habe. Dauderstädt sagte, die GDL habe nur für einen Teil der vorherigen Streiks Anträge auf Streikgeld-Unterstützung gestellt, dafür habe es auch jeweils eine Zusage gegeben. Für die aktuelle Streikrunde sei aber noch kein Antrag gestellt worden. Ob der DBB aktuell einen Antrag der GDL unterstützen würde, ließ Dauderstädt offen. Zugleich bekräftigte er, dass der Beamtenbund inhaltlich “fest an der Seite der GDL“ stehe.

10.04 Uhr: Pressekonferenz am Hauptbahnhof: Bahnsprecher Achim Stauß hat gerade die versammelten Journalisten auf den neuesten Stand gebracht. Im Fernverkehr fahren 30 Prozent aller Züge, im Regionalverkehr rollen bis zu 60 Prozent im Westen und bis zu 25 Prozent im Osten Deutschlands. In Berlin hätte der Streik mitunter die größten Folgen, weil die Stadt eine "GDL-Hochburg" sei, während im Westen 20 bis 30 Prozent der Lokführer verbeamtet seien. Die Bahn drängt laut Stauß weiterhin auf Gespräche, zugleich wolle man auf die Forderungen der GDL (unterschiedliche Tarifveträge je nach Gewerkschaftszugehörigkeit) nicht eingehen.

Mehr Journalisten als Reisende. Bahnsprecher Achim Stauß bei der Pressekonferenz am Hauptbahnhof.
Mehr Journalisten als Reisende. Bahnsprecher Achim Stauß bei der Pressekonferenz am Hauptbahnhof.

© Henrik Pomeranz (Tsp)

9.53 Uhr: Kein Chaos bei der BVG: Beim zurückliegenden Streik Anfang Mai standen gerade die Busse unter Druck - nur schwer kamen sie durch den proppevollen Straßenverkehr und mussten manche Fahrgäste wegen übervoller Wagen sogar stehenlassen. Heute ist das zum Glück etwas anders: Trotz deutlich vollerer U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen als sonst, sei im morgendlichen kein Chaos ausgebrochen, berichtet eine BVG-Sprecherin. Nur mit einigen Verspätungen von Bussen müsse man rechnen.

9.34 Uhr: Berlin trotzt dem Streik: Unser Reporter Henrik Pomeranz hat Robin Draganic am Hauptbahnhof getroffen. Der Kreuzberger will mit seinem 230 Jahre alten Kontrabass für einen Auftritt nach Stuttgart fahren. Gar nicht so leicht, aber: „Als Jazz-Musiker bin es gewohnt, zu improvisieren.“ Vor dem Bahnhof wartet Sokrates Bukalis, 60 Jahre, auf Kunden. Der Taxifahrer aus Wilmersdorf berichtet, dass es an Streiktagen zwar mehr Aufträge gibt, am Ende des Tages aber nicht unbedingt mehr in der Kasse ist, weil die Straßen voller sind und weil alle Wege länger dauern. Während des Ausstandes würden mehr unerfahrenere Autofahrer auf den Straßen unterwegs sein, die den Verkehr lahmlegen. Ebenfalls am Hauptbahnhof befindet sich während des Ausstandes einer von bundesweit vier Hotelzügen (die anderen drei stehen in Hamburg, Frankfurt am Main und München). Dort können sich gestrandete Fahrgäste zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ein wenig erholen und die Augen zu machen. Das Ganze ist kostenfrei - einfach rein, hinlegen und vom Streikende träumen!

9.22 Uhr: Freie Fahrt auf der A115: Kollege Thomas Loy war heute Morgen auf der A115 stadteinwärts, Höhe Johannisthaler Chaussee unterwegs und meldet: "Sehr ungewöhnlich - kein Stau." Vielerorts sind die üblichen Behinderungen des Berufsverkehrs zu beobachten: Auf dem Stadtring in Richtung Funkturm ist die Anschlussstelle Siemensdamm, auf der A111 stadteinwärts die Einfahrt Antonienstraße gesperrt, beides wegen Überfüllung. Hinzu kommt aktuell auf der A10 (Östlicher Berliner Ring) in Richtung Autobahndreieck Barnim eine Baustelle zwischen Erkner und Rüdersdorf - weshalb die Fahrbahn bis 16 Uhr auf einen Fahrstreifen verengt ist. Berlin geht offenbar routiniert mit dem Bahnstreik um. Auch die Karte der Verkehrsinformationszentrale zeigt noch kein Chaos auf Berlins Straßen an.

Kurz nach 9 Uhr in Berlin. Von Chaos ist zum Glück erst mal keine Spur.
Kurz nach 9 Uhr in Berlin. Von Chaos ist zum Glück erst mal keine Spur.

© Tsp/viz-info.de

9.01 Uhr: Bahnfahren in und um Berlin: Gerade haben wir bei Bahnsprecher Burkhard Ahlert telefoniert. Der wirkte ganz entspannt und zufrieden, weil die Ersatzfahrpläne für die S-Bahnen und Regionalbahnen in der Region Berlin/Brandenburg stabil sind und wie beim letzten Mal die Stadtbahn aufgestockt werden konnte (S5 bis nach Friedrichstraße, S7 bis nach Charlottenburg). "Alles wurde wie geplant umgesetzt." So langsam kommt Routine auf, auch bei den Reisenden. "Sie haben sich auf den Streik eingestellt und nutzen unsere Info-Kanäle", berichtet Ahlert. Regionale Auskünfte gibt es hier und die DB Navigator App für's Smartphone bekommen Sie kostenfrei hier.

8.43 Uhr: Lieblingssport Bahnradfahren: Unser Kollege Christian Tretbar war heute früh gegen 7 Uhr unterwegs und berichtet von seinen Erfahrungen: "Es hat gedauert, aber nach 20 Minuten kam die S-Bahn - sozusagen streikpünktlich - am S-Bahnhof Wollankstraße an. Man hätte sogar bequem einen Stehplatz bekommen, wären nicht auch die Fahrräder beziehungsweise deren Beförderer in den Streik getreten. Denn mehrere Fahrräder versperrten mal wieder den Weg und den Platz in der Bahn statt gemütlich auf den Straßen- und Radwegen der Hauptstadt zu rollen. Aber vielleicht ist es ja ein besonderer Sport: Bahnradfahren." Wie es um die Mitnahme von Fahrrädern in der Bahn bestellt ist, hat unser Verkehrsexperte Klaus Kurpjuweit hier vor einigen Tagen zusammen getragen.

8.32 Uhr: Der Streik der Lokführer spaltet Ost und West: Während im Westen im Fernverkehr bis zu ein Drittel und im Regionalverkehr bis zu zwei Drittel der Züge verkehren, ist der Bahnverkehr in den östlichen Bundesländern besonders eingeschränkt. In Berlin fährt laut Deutscher Bahn etwas weniger als die Hälfte der S-Bahnen im 20-Minuten-Takt, das gilt auch für Hamburg. In Stuttgart verkehren auf den meisten Linien Langzüge im Stundentakt. In Bayern fährt im S-Bahn- und Regionalverkehr jeder zweite Zug.

8.22 Uhr: In der Mitte unten durch: Die Fahrgäste der U-Bahnlinie 2 haben eine Menge auszuhalten: Baustellen, Überfüllung - und kein Handynetz im Tunnel. Wenn die S-Bahn streikt, wird es hier besonders voll - allerdings erfahrungsgemäß erst gegen halb neun Uhr morgens. Wer ein paar Züge vorher erwischt, kann noch mit Glück und Berliner Drängelgeschick einen Sitzplatz ergattern und sogar einem Musikanten zuhören, der zwischen den Stehenden auf seiner Flöte spielt. Geld allerdings bekommt er keines. "Gute Fahrt noch!", ruft er beim Aussteigen den Fahrgästen in der leeren Bahn zu. Nun ja. Je nachdem, wo, wie, wann man unterwegs ist, scheint die Lage jedenfalls ganz unterschiedlich zu sein. Auf Twitter halten sich alle fleißig auf dem Laufenden. Entsprechende Tweets finden Sie unter den Hashtags #bahnstreik und #gdlstreik.

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8.18 Uhr: Ab nach Sachsen: Wer von Berlin aus nach Dresden oder Leipzig möchte, keinen Platz im Fernbus oder in einer Mitfahrgelegenheit (hier und hier) findet, kann den SEV mit Bussen vom Hauptbahnhof nutzen: Nach Leipzig seit 8.10 Uhr alle zwei Stunden, nach Dresden seit 7.00 Uhr ebenfalls alle zwei Stunden.

8.02 Uhr: Volle U-Bahnen: Machen Sind Sie sich gleich auf den Weg zur Arbeit? Dann besser den Bauch einziehen! Ein erster Anruf bei der BVG hat bestätigt, was die meisten befürchten: Ja, die U-Bahnen sind deutlich voller als sonst, weil viele Berliner auf die BVG ausweichen. Ob einzelne Busse wie beim letzten GDL-Streik wieder so voll sein werden, dass nicht alle Passagiere reinkommen? Mal schauen. Wir halten sie auf dem Laufenden.

7.52 Uhr: Streikopfer – Klappe die Zweite: Rudolf Huber aus dem bayrischen Burghausen ist mit sechs Freunden am Hauptbahnhof gestrandet. Die Truppe kommt gerade aus dem Fahrradurlaub von der Mecklenburgischen Seenplatte und wird nun mit den Rädern nicht in die ICEs und ICs gelassen. Jetzt wollen sie versuchen, die Drahtesel per DHL in die Heimat zu schicken – das koste immerhin etwa 25 Euro pro Stück, erzählt Rudolf Huber. „Die Erholung ist erst einmal futsch“, sagt der 63-Jährige.

7.47 Uhr: Planmäßig im Ersatzplan: Die Berliner S-Bahn meldet via Twitter, dass der Ersatzfahrplan nach Stand 7.00 Uhr stabil funktioniert. Na dann, gute Fahrt!

7.34 Uhr: Derweil im GDL-Streiklokal: Gerade hat das ARD-Morgenmagazin nochmal zu den Lokführern am Berliner Ostbahnhof geschaltet. Ungefähr 60 GDLer seien dort mittlerweile eingetroffen und tragen sich in die Listen für das Streikgeld (jetzt 100 statt 75 Euro pro Tag) ein. Die Stimmung sei gut und ein Lokführer sagt, man werde so lange streiken, „wie es nötig sei“. GDL-Bezirksvorstand Frank Nachtigall hat für den heutigen Tag ein paar Informationsveranstaltungen am Ostbahnhof angekündigt – für alle, die interessiert, um was es bei dem Streik eigentlich geht.

7.17 Uhr: Getränk statt Zug: Damit die Reisenden und Pendler vom ganzen Warten keine trockene Kehle (und noch miesere Laune) bekommen, verteilt die Bahn am Berliner Hauptbahnhof Wasser und Kaffee.

Frisch durch den Streik. Mitarbeiter der Bahn verteilen am Berliner Hauptbahnhof Getränke.
Frisch durch den Streik. Mitarbeiter der Bahn verteilen am Berliner Hauptbahnhof Getränke.

© Henrik Pomeranz/Tsp

7.05 Uhr: #Bahnstreik: Auf Twitter ist der GDL-Streik wie immer ein beliebtes Thema. Die BVG - für viele Berliner der Rettunsanker schlechthin - stimmt schon mal Mut auf die kommenden Tage ein.

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Und ein User hat beobachtet, dass sich so manche Berliner Rolltreppe solidarisch zeigt und ebenfalls die Arbeit niedergelegt hat. Ein bisschen Streikhumor schadet eben nie.

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6.55 Uhr: Auf den Straßen: Laut Verkehrsinformationszentrale ist im Straßenverkehr noch weitgehend freie Fahrt – wer also früh zur Arbeit fährt, ist heute klar im Vorteil. Beim letzten Streik vor zwei Wochen sind aber relativ viele Berliner auf’s Auto umgestiegen – das könnte auch heute wieder so sein. Deshalb rät die Verkehrslenkung heute allen Berufspendlern 30 bis 60 Minuten mehr Fahrtzeit einzuplanen.

Aktuell im Straßenverkehr. Nocht sieht alles recht ruhig aus.
Aktuell im Straßenverkehr. Nocht sieht alles recht ruhig aus.

© Tsp/viz-info.de

6.50 Uhr: Streik-Episoden: Der Ausstand fordert die ersten Opfer. Unser Reporter Henrik Pomeranz hat gerade Susan und Terry Cliton, ein älteres Paar aus London, am Hauptbahnhof getroffen. Sie kommen gerade aus dem Prag-Urlaub und wollten mit dem Zug über Köln zurück nach Hause – der blieb allerdings um 9 Uhr in Dresden stehen. Von dort aus sind die Clitons mit dem SEV nach Berlin gefahren und wollen nun von hier mit dem IC um 6.47 Uhr nach Köln. „Das ist natürlich der unangenehmste Teil der Reise“, sagten die beiden Briten und wundern sich, dass die Deutschen überhaupt streiken. Begeistert sind sie allerdings vom Hauptbahnhof („So ein schönes Gebäude!“) und vom Personal am Info-Stand in Berlin – das soll hervorragend bei der Umbuchung behilflich gewesen sein.

6.31 Uhr: Verkehr in der Hauptstadtregion: Während die S-Bahn immerhin etwa 35 Prozent ihres Normalfahrplans schaffen will, sieht es im Regionalverkehr schlimmer aus. Viele Regionalbahnen (RB13, RB19, RB20, RB21/22, RB24, B 54 und RB55) fallen aus. Hier finden Sie die Übersicht der Deutschen Bahn.

6.24 Uhr: Ersatzfahrplan S-Bahn: Gerade hat die Berliner S-Bahn ihren aktuellen Ersatzfahrplan getwittert. Hier in Worten: S1 (Potsdam Hbf - Oranienburg) - fährt im 20-Minuten-Takt. S2 (Blankenfelde - Bernau) - fährt im 20-Minuten-Takt, ab 21.00 Uhr nur im 40-Minuten-Takt. S3 (Erkner - Ostkreuz) - fährt im 20-Minuten-Takt. S7 (Ahrensfelde - Charlottenburg) - fährt im 20-Minuten-Takt, aber nur zwischen 5.00 Uhr und 21.30 Uhr. S5 (Strausberg/Strausberg Nord - Freidrichstraße) - fährt im 20-Minuten-Takt, außerdem gibt es zwischen 4.00 Uhr und 21.30 Uhr einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Strausberg Nord - Am Annatal - Strausberg, ab 21 Uhr fährt diese Linie zwischen Strausberg Nord und Friedrichstraße nur noch im 40-Minuten-Takt. S8 - fährt nicht, aber ein Ersatzverkehr mit Bussen ist zwischen Blankenburg und Hohen Neuendorf unterwegs, wobei es keinen Nachtverkehr von Freitag/Samstag bis Sonntag/Montag gibt. S9 (Flughafen Schönefeld - Landsberger Allee) - fährt im 20-Minuten-Takt. S25 - fährt nicht, dafür gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Teltow Stadt - Attilastraße - Südende und Tegel - U Alt-Tegel-Hennigsdorf, kein Nachtverkehr von Freitag/Samstag bis Sonntag/Montag. Ringbahnen S41 und S42 fahren nicht, genauso wie die S45. S46 (Königs Wusterhausen - Schöneberg) - fährt im 20-Minuten-Takt. S47, S75, S85 fahren nicht.

6.09 Uhr: Streikgeld erhöht: Vor wenigen Minuten äußerte sich Frank Nachtigall, GDL-Bezirksvorsitzender für Berlin, Brandenburg und Sachsen im ARD-Morgenmagazin zum aufgestockten Streikgeld für die Lokführer im Ausstand. Gab es beim letzten Mal noch 75 Euro pro Tag als Ausgleich, sind es nun 100 Euro. Kleine Motivationssteigerung? Ach was, ein Plus käme für die Lokführer dabei nicht raus, argumentierte Nachtigall. „Keiner verdient daran, deshalb ist es keine Motivation.“

6.00 Uhr: Von A nach B kommen: Grundsätzlich bietet die Live-Auskunft der Deutschen Bahn im Web verlässliche Informationen für den Regional- und Fernverkehr, telefonische Auskunftgibt es unter 08 000- 99 66 33, auf dem Smartphone lohnt die Nutzung der DB Navigator App. Für die Verbindungen in Berlin und Brandenburg wurde laut Bahn ein "stark reduzierter Ersatzfahrplan" erstellt, im Bundesgebiet werden die wichtigsten Strecken bedient - allerdings in ganz unterschiedlichenRhythmen. Die Berliner S-Bahn hat wie immer einen Ersatzfahrplan (siehe unten) erstellt. Damit sollen 35 Prozent des regulären Angebotes bedient werden. Die Ringbahn fährt nicht, einige Linien fahren im20-Minuten-Takt. Die U-Bahnen, Busse,Trams und Fähren der BVG sind vom Streik nicht betroffen. Kommen Sie gut durch den Tag!

Lückenhaft. Der Ersatzplan der Berliner S-Bahn zeigt, wo es noch rollt. Die Ringbahn steht still, die fahrenden Linien verkehren im 20-Minuten-Takt, manche Strecken werden mit Ersatzverkehr durch Busse bedient.
Lückenhaft. Der Ersatzplan der Berliner S-Bahn zeigt, wo es noch rollt. Die Ringbahn steht still, die fahrenden Linien verkehren im 20-Minuten-Takt, manche Strecken werden mit Ersatzverkehr durch Busse bedient.

© S-Bahn Berlin/ Anna Schmidt (Tsp)

5.58 Uhr: Auf ein Neues: Heute beginnt der neunte Streik in der aktuellen Tarifrunde - oder auch die "nächste Eskalationsstufe", wie es GDL-Chef Claus Weselsky ausgedrückt hat. Seit Herbst streiten seine Gewerkschaft und die Bahn, am Wochenende sind weitere Verhandlungen gescheitert. Sowohl der Güter- als auch der Personenverkehr sind von den Folgen des Konfliktes betroffen. Erstmals handelt es sich nun um einen unbefristeten Streik. Wird der Ausstand länger dauern als beim letzten Mal vor gut zwei Wochen? Mit sechs Streiktagen im Personenverkehr wurde Anfang Mai immerhin ein neuer Rekord in der 21-jährigen Geschichte der Bahn AG aufgestellt. Doch es gibt Hoffnung: Eine Schlichtung ist laut Weselsky nicht ausgeschlossen.

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