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Berlin: Lob der Ehrenrunde

VON TAG ZU TAG Andreas Conrad über die politischen Vorteile des Sitzenbleibens Soso, Sitzenbleiben bringt nichts. Und kostet zu viel.

VON TAG ZU TAG

Andreas Conrad über die

politischen Vorteile des Sitzenbleibens

Soso, Sitzenbleiben bringt nichts. Und kostet zu viel. Hat schon mancher den Lehrern unter die Nase gerieben, bevor er zähneknirschend zur Ehrenrunde antrat. Erstaunlich nur, dass ausgerechnet Politiker vorpreschen, um eine spezielle Schülerspezies zum Aussterben zu verurteilen. Leute wie ihr – längst historischer – Kollege Winston Churchill gehörten dazu, ein fleißiger Sitzenbleiber, der die Schulzeit als „trüben Fleck“ auf der „Landkarte“ seines Lebens beschrieb. Das machte den unerbittlichen Premier menschlich, ließ ihn auf eine Stufe mit all den anderen Schlusslichtern des britischen Schulwesens sinken, die sich nun trösten durften, dass doch noch was Rechtes aus ihnen werden könnte. Mancher Prominente, Politiker gar, hat ein ähnliches Schicksal als Gnade empfunden, nachträglich erfreut, sich mit Hinweis auf die Ehrenrunde eine kumpelhafte Note geben zu können. Und auf solchen Ritterschlag will man freiwillig verzichten?

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