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Berlin: "Lore.Berlin": Seit einem Jahr angesagter Club in Mitte

Es ist Donnerstagabend, mitten in Mitte. Kurz vor 20 Uhr wird es an der Neuen Schönhauser Straße hektisch.

Es ist Donnerstagabend, mitten in Mitte. Kurz vor 20 Uhr wird es an der Neuen Schönhauser Straße hektisch. In Schwarz gekleidetes, mit weißen Schutzhelmen bewehrtes Barpersonal und rußverschmierten Gesichtern strömt aus allen Richtungen mit schnellen Schritten zusammen. Letzte Lagebesprechung: Gleich steigt die Party zum einjährigen Bestehen der "Lore.Berlin", einer der angesagtesten Bar-Clubs. Drei Nächte, bis Sonntagmorgen, dröhnt Latin House, Two Step, Garage und Deep House aus den Boxen. Insgesamt 14 DJs legen auf, darunter sind internationale Größen wie Ed 2000 aus London, Paros, Phonice, Emerson und Escalate.

Gegen 22 Uhr sind mehrere hundert Menschen viele schwarze, schwach beleuchtete Stufen tief hinabgestiegen in den Untergrund des Hauses in der Nummer 20. Am Ende der Treppe erinnern zwei verrostete Loren an den ehemaligen Kohlenkeller. Die Inhaber der Bar, Marcus Orchiedt und Martin Horn, haben das Kellerloch in eine mondäne Bar verwandelt. Der Blick fällt in einen endlos wirkenden Stollen, durch den sich eine der längsten Theken Berlins zieht - 33 Meter lang. Die Innenarchitektin Annette Axthelm hat die ehemalige Funktion des Raums in ihr Gestaltungskonzept integriert. In der aus Plexiglas bestehenden Front der Bar sind von Neonlicht erhellte schwarze Kohlebrocken geschichtet. Erst beim genauen Betrachten wird deutlich, dass sie aus Schaumstoff gefertigt sind. Auch die mit elfenbeinfarbenem Kunstleder bezogenen Barhocker und Sessel im hinteren Teil der Bar setzen Akzente. Hinter dem DJ-Pult gähnt ein Abgrund mit rostigen Rohren und Zahnrädern.

Ein bunt gemischtes Publikum hat sich hier eingefunden - Leute aus der Start-Up- und Werbebranche, Medien, Schauspieler, Studenten. "Wir sind prinzipiell für alle offen", sagt Marcus Orchiedt, einer der Barbesitzer, "und verzichten auch auf Eintrittsgeld und bieten unsere Drinks zu moderaten Preisen an." Barchef Jens Hasenbein, der seine Leute jede Woche schult, empfiehlt vor allem die Auswahl der Martinis, eine Spezialität des Hauses.

Orchiedt strengt sich auch bei der Musikauswahl besonders an. "Wir forschen ständig nach neuen musikalischen Richtungen und waren unter den ersten, die Two Step gespielt haben." Neben dem Barbetrieb entwickelt Orchied derzeit ein Internetportal, in dem europaweit die wichtigsten Events des Nachtlebens zusammengefasst werden. Über www.allinsite.de können Internetnutzer auf die Homepages der jeweiligen Betreiber zugreifen und beispielsweise in Echtzeit die Veranstaltungen der Lore am Bildschirm verfolgen. Bei Bedarf kann auch in der Lore an zwei PC-Stationen im Internet gesurft werden.

Mit fortschreitender Stunde steigt die Stimmung. Die Gäste amüsieren sich bestens bei Mojito, Champagner oder Sex on the Beach. Den Barkeepern und dem Publikum stehen noch zwei weitere heiße Nächte bevor.

Michael Winkler

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