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Berlin: Losverfahren muss nicht sein

„Bei dem Losverfahren ging es darum, Schülern den Zugang zu den übermäßig nachgefragten Schulen offenzuhalten, wenn sie auf dem Weg über die Aufnahmekriterien nicht zum Zuge kommen. Welches andere Verfahren wäre gerechter als das Losverfahren?

„Bei dem Losverfahren ging es darum, Schülern den Zugang zu den übermäßig nachgefragten Schulen offenzuhalten, wenn sie auf dem Weg über die Aufnahmekriterien nicht zum Zuge kommen. Welches andere Verfahren wäre gerechter als das Losverfahren? Der Numerus clausus gewiss nicht.

Meine Schule hat deshalb zusammen mit der Martin-Buber-Schule ein Aufnahmeverfahren entwickelt, das ohne Losverfahren und NC auskommt. Wir wählen die Schüler nach ihrer Eignung für eines der angebotenen Profile aus. Um eine leistungsgemischte Schülerschaft zu erhalten, wird ein Viertel der Plätze für schwache Schüler reserviert. Zumindest diese Quote sollten die Sekundarschulen einhalten, denn schließlich verfügen sie über eine bessere Ausstattung als die Gymnasien, um die Schüler zu fördern. Eine solche Quote könnte die Bedeutung des Losverfahrens deutlich entschärfen. Und die Gymnasien sollten nur die Schüler aufnehmen dürfen, die laut Grundschulprognose dafür geeignet sind. Wenn Eltern die Prognose nicht akzeptieren, könnte es einen wissenschaftlich ausgewerteten Probeunterricht geben. Der Druck auf die nachgefragten Gymnasien würde gemindert und das Losverfahren würde an Bedeutung verlieren.“

Klaus Brunswicker

leitet die Schöneberger Sophie-Scholl-Sekundarschule, eine der gefragtesten Schulen Berlins. Parteiübergreifend wird er als Fachmann für Fragen der Schulreform geschätzt

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