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Berlin: Love Parade:Sponsor T-Mobile steigt aus Der Konzern klagt über fehlende Ansprechpartner. Der Senat ist enttäuscht über die Entwicklung

Die angeschlagene Love Parade hat einen weiteren Verlust erlitten. Der Telekommunikationskonzern T-Mobile, der den Umzug in diesem Sommer nach Tagesspiegel-Informationen bislang mit einer sechsstelligen Summe unterstützen wollte, hat am Donnerstag einen Rückzieher gemacht.

Die angeschlagene Love Parade hat einen weiteren Verlust erlitten. Der Telekommunikationskonzern T-Mobile, der den Umzug in diesem Sommer nach Tagesspiegel-Informationen bislang mit einer sechsstelligen Summe unterstützen wollte, hat am Donnerstag einen Rückzieher gemacht. „Wir sind raus aus der Geschichte“, sagt T-Mobile-Sprecher Georg von Wagner.

Als Ursachen führt er neben dem Rückzug des ursprünglichen Hauptsponsors Samsung vor einigen Wochen auch den Umgang der Love-Parade-Veranstalter mit möglichen Geschäftspartnern an: „Uns fehlen die Ansprechpartner, wir haben seit Wochen nichts mehr von der Love Parade gehört“, sagt von Wagner. Das letzte Mal hätten Vertreter der Love Parade auf der Cebit Anfang März mit T-Mobile-Managern gesprochen. Danach hörte der Konzern nichts mehr von der Veranstaltungsgesellschaft. Als die Geduld der Manager zu Ende ging, setzten sie, wie berichtet, ein letztes Ultimatum, auf das ebenfalls keine Reaktion gekommen sei, wie der T-Mobile-Sprecher sagt. Nachdem sich die Love Parade GmbH bis zum vergangenen Mittwoch nicht gemeldet hatte, um zu sagen, wie es weitergeht, hatten die Konzernchefs in Bonn genug: „Es ist einfach zu viel für uns, weiter zu warten“, sagt von Wagner, „wir könnten ein Sponsoring jetzt zeitlich nicht mehr umsetzen.“ Der Konzern wollte die Parade nur unterstützen, wenn man genug Zeit hat, um das Engagement zu vermarkten.

Die Love Parade GmbH will diesen neuerlichen Rückschlag ebenso wenig kommentieren wie alle anderen Vorgänge um die eigentlich am 9. Juli geplante Veranstaltung. Die Assistentin der – weiterhin unbesetzten – Geschäftsführung, Sünje von Ahn, lehnt unverändert jede Stellungnahme ab und verweist darauf, dass man kommende Woche eine Erklärung abgeben werde. Inzwischen zweifelt kaum jemand mehr daran, dass diese Erklärung das offizielle Aus der Love Parade für 2005 sein wird – es sei denn, es taucht noch ein bislang unbekannter Großsponsor auf, der die Kosten für die Parade und das Aufräumen danach übernimmt und dafür im Gegenzug auf und mit dem Spektakel für sich werben darf.

Die Landesregierung nimmt die seit Wochen nicht abreißenden schlechten Nachrichten von der einst so strahlenden Vorzeigeveranstaltung der Stadt mit wachsender Enttäuschung zur Kenntnis. „Es wäre schade, wenn die Love Parade nicht stattfindet“, sagt Senatssprecher Michael Donnermeyer. „Der internationale Imageträger Love Parade ist für Berlin unbezahlbar.“ Auch Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) findet die Entwicklung bedauerlich, sagt seine Sprecherin Birgit Schmidt. „Die Love Parade war lange eine für Berlin wichtige Veranstaltung und hat die Stadt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht.“

Viele Hoffnungen auf einen Neuanfang bei der traditionsreichen Parade waren zuletzt mit dem Namen Tim Renner verbunden gewesen. Der Musikmanager und Chef der Radiostation Motor FM war bei vielen Verhandlungen dabei, in letzter Zeit jedoch immer weniger. Zur aktuellen Misere der Love Parade und zu den nicht endenden Hiobsbotschaften wollte er sich allerdings nicht äußern.

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