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Berlin: Loveparade: Weniger Raver, mehr Polizisten

Obwohl die Love-Parade-Veranstalter nur noch mit maximal 500 000 Besuchern rechnen, werden mehr Sicherheitsbeamte von Polizei und BGS als im Vorjahr im Einsatz sein. Insgesamt 3700 Beamte werden am Wochenende Dienst tun, das sind 450 mehr als vor einem Jahr, in dem die Polizei 800 000 Besucher zählte.

Obwohl die Love-Parade-Veranstalter nur noch mit maximal 500 000 Besuchern rechnen, werden mehr Sicherheitsbeamte von Polizei und BGS als im Vorjahr im Einsatz sein. Insgesamt 3700 Beamte werden am Wochenende Dienst tun, das sind 450 mehr als vor einem Jahr, in dem die Polizei 800 000 Besucher zählte. Trotzdem werben die Sicherheitskräfte für Sympathie: BGS-Beamte werden zur Love Parade einen Sticker mit Sonnenblume auf ihrer grünen Uniform tragen. Außerdem gilt "leichte Uniformierung": Ihnen ist es erlaubt, ihr Käppi abzusetzen. Und am Hardenbergplatz wird "Oberkommissar Werner", eine lebensgroße Werner-Plüschfigur in Uniform, seine lange Nase aus einem BGS-Bus hängen.

Zum Thema Online Spezial: Love Parade TED: Hat die Love Parade noch Kultcharakter? Die Berliner Polizei begründet ihre gestiegene Präsenz - 2000 Polizisten werden unterwegs sein, 250 mehr als vor einem Jahr - mit dem Sicherheitsbedürfnis der Raver. "Wenn wir stärker vor Ort sind, können Anzeigen sofort aufgenomen und Straftaten gleich erkannt werden,um die Täter schnell festzunehmen", sagt Thomas Piotrowski, Sprecher der zuständigen Direktion 3. Im letzten Jahr hätte es dabei zu lange Wartezeiten gegeben. Es werde im Tiergarten 18 Gruppenwagen - so genannte mobile Wachen - mit je sechs Beamten geben. Dieses Konzept, das sich im letzten Jahr bewährt habe, sei sehr personalintensiv. 800 Beamte aus anderen Bundesländern werden die Berliner Polizisten wie am Tag zuvor beim Bundeswehrgelöbnis unterstützen.

Im letzten Jahr wurden 194 Teilnehmer der Love Parade festgenommen, davon 103 wegen Drogenhandels, 25 wegen Raubes und 18 wegen Körperverletzung. Zudem gab es viele Diebstähle. Vor zwei Jahren kam ein Techno-Fan nach einer Messerstecherei ums Leben. Nach einer Rempelei hatte ein anderer Raver das Messer gezogen und den 27-jährigen Vater eines inzwischen vierjährigen Sohns erstochen. Der mutmaßliche 19-jährige Täter setzte sich in die Türkei ab. Um Straftaten zu verhindern, setzt die Polizei auch in diesem Jahr Zivilkräfte ein.

Der Bundesgrenzschutz rüstet ebenso auf: 1700 BGS-Männer werden zur Love Parade 2001 im Einsatz sein, 200 mehr als im Vorjahr. Davon kommen 700 aus Dienststellen, außerhalb Berlins. Auch BGS-Leute werden in Zivil nach Taschendieben und Drogenhändlern Ausschau halten. Mit Einsatzbesprechungen und einem Faltblättchen werden sie auf die besonderen Aufgaben in Berlin vorbereitet. Die Truppe sei motiviert, sagt der Berliner BGS-Sprecher Michael Bayer: "Unsere Beamte feiern ja auch gerne einmal."

cdz

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