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Berlin: Lufthansa: Protest vor den Aktionären wegen Abschiebungen

Eine ungewöhnliche Begrüßung erlebten Besucher der Lufthansa-Aktionärsversammlung gestern vor dem ICC. Als Lufthansa-Personal und Polizeibeamte verkleidete Mitglieder der Kampagne "Kein Mensch ist illegal" führten vor, wie Abschiebehäftlinge gewaltsam in ein Flugzeug gebracht werden.

Eine ungewöhnliche Begrüßung erlebten Besucher der Lufthansa-Aktionärsversammlung gestern vor dem ICC. Als Lufthansa-Personal und Polizeibeamte verkleidete Mitglieder der Kampagne "Kein Mensch ist illegal" führten vor, wie Abschiebehäftlinge gewaltsam in ein Flugzeug gebracht werden. Im Saal gingen die Proteste gegen die Beteiligung des Unternehmens an der Abschiebepraxis der deutschen Behörden weiter. Mit Transparenten und Sprechchören unter dem Motto "Stop Deportation Class" wurde die Rede des Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber unterbrochen.

Die bundesweite Kampagne kritisiert, dass etwa die Hälfte der 32 000 im vergangenen Jahr aus Deutschland Abgeschobenen von der Fluggesellschaft ausgeflogen wurde. Dabei kam es immer wieder zu Gewaltanwendung: Am 28. Mai 1999 erstickte der sudanesische Asylbewerber Aamir Ageeb in einer Lufthansa-Maschine, als Bundesgrenzschutzbeamte seinen Kopf mit einem Motorradhelm mehrfach auf die Knie drückten.

Jürgen Weber verwies auf die gesetzliche Beförderungspflicht des Unternehmens. Er betonte, dass die Lufthansa Abschiebungen gegen den Willen der Betroffenen ablehne. Die Kritischen Aktionäre forderten aber den Verzicht auf jegliche Abschiebung.

hk

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