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Luftverkehr: Tempelhof-Kompromiss gescheitert

Im Streit um die Schließung des Berliner Flughafens Tempelhof ist ein Kompromiss gescheitert. Die Mehrheit der Airlines, die gegen die Schließung klagt, lehnte einen Vorschlag des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ab.

Berlin - Sieben der 13 klagenden Fluggesellschaften sprachen sich gegen den Vorschlag aus, den innerstädtischen Airport zum 31. Oktober 2008 zu schließen - ein Jahr später als geplant. Dies sagte der Geschäftsführer des Flugunternehmens Windrose Air Jetcharter, Thomas Stillmann. "Mit einem Vergleich hätten wir alle weiteren rechtlichen Möglichkeiten verspielt." Stillmann beklagte, dass seine Gesellschaft durch einen Zwangsumzug nach Schönefeld benachteiligt würde.

Die klagenden Flugunternehmen wollen einen Weiterbetrieb in Tempelhof erreichen. Der Senat hatte dem Vergleichsvorschlag des Gerichts zugestimmt. Da keine Einigung erreicht wurde, kann der Senat den Flugbetrieb nun von sich aus bis 2008 verlängern. Dann gibt es eine neue Gerichtsverhandlung, bei der die Unternehmen Einwände vorbringen können. Sollte dies nicht passieren, verkündet das Gericht am 15. Januar eine Entscheidung in der Sache. Bei einem Vergleich wäre das Verfahren ohne Urteil zu Ende gegangen.

Schönefeld wird derzeit zum Großflughafen Berlin-Brandenburg International ausgebaut. Der Neubau soll 2011 in Betrieb gehen. Fracht- und Charter-Linien sollen nach dem Vergleichsvorschlag des OVG nach Schönefeld umziehen. Der Flughafen Berlin-Tempelhof nahm als erster Verkehrsflughafen der Welt im April 1926 den Linienverkehr auf. Während der Blockade West-Berlins nach dem zweiten Weltkrieg war er wichtigster Anflugsort der berühmten amerikanischen "Rosinenbomber". (tso/dpa/AFP)

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