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Luftverkehr: Volle Flughäfen wegen WM-Rückreisen

Der Rückreiseverkehr von der WM hat die Berliner Flughäfen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht. Insgesamt mussten 120.000 Fluggäste abgefertigt werden.

Berlin - Alleine in Tempelhof, wo an normalen Montagen 129 Starts und Landungen verzeichnet würden, sei es zu 516 Flugbewegungen gekommen, sagte ein Sprecher der Berliner Flughäfen. In Tegel seien 553 statt normalerweise bis zu 420 Starts und Landungen gezählt worden, in Schönefeld 451 statt bis zu 200. Die Passagiere hätten sich bis zum Nachmittag "sehr diszipliniert" verhalten, lobte der Sprecher. Sie hätten die Ratschläge der Flughäfen weitgehend befolgt.

Die Flughäfen hatten Passagiere zuvor gebeten, sich am Montag und Dienstag mindestens 90 Minuten vor Abflug am Check-In-Schalter einzufinden und öffentliche Verkehrsmittel für die Anfahrt zu den Flughäfen zu nutzen. In das Tegeler Flughafengebäude sollten darüber hinaus möglichst keine Begleitpersonen mitgenommen werden, die Lufthansa stellte für ihre Passagiere mit Handgepäck mobile Check-In-Schalter zur Verfügung.

Während der Verkehr auf den Straßen zu den Flughäfen nach Auskunft der Verkehrsnachrichtenagentur des Senats weitgehend normal verlief, kam es auf den Start- und Landebahnen in Schönefeld zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) hatten sich bereits am Sonntag Flugausfälle und Verspätungen nicht vermeiden lassen. Für alle drei Berliner Flughäfen habe der Flughafenkoordinator der Bundesrepublik Deutschland mehr als das Doppelte des normalen Flugverkehrs genehmigt, "was dazu führte, dass die Fluglotsen an den Berliner Flughäfen hoffnungslos überlastet waren". Insgesamt seien am Sonntag 1209 Flüge gezählt worden, eine Woche zuvor seien es nur 561 gewesen. Die DFS habe "etliche Flüge nach Leipzig" umgeleitet.

Die Billigairline Easyjet kündigte in diesem Zusammenhang die Prüfung von Regressansprüchen gegenüber der DFS an. Das Unternehmen war am Sonntag kurz vor dem WM-Endspiel von der DFS gezwungen worden, fünf Flüge ab Schönefeld zu stornieren. "Uns wurde gesagt, der Luftraum über Berlin sei zu voll. Airlines, die kurzfristig Politiker, Staatsgäste oder andere wichtige Menschen nach Berlin gebracht haben, sind offenbar bevorzugt worden", sagte Easyjet-Sprecher Oliver Aust. "Die Leidtragenden waren unsere Fluggäste, die teilweise im Terminal übernachten mussten". Insgesamt seien über 1000 Passagiere betroffen gewesen. (tso/ddp)

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