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Berlin: Macht Joggen klug und Fernsehen dumm?

Der „Tag des Gehirns“ in der Urania klärt über das menschliche Steuerorgan auf

Wollten Sie schon immer wissen, warum der Mensch zwar tun kann, was er will, aber nicht wollen, was er will? Oder was im Kopf abläuft, wenn einem eine Tasse Kaffee angeboten wird? Fragen wie diesen gilt heute der „Tag des Gehirns“ in der Urania: Von 12 bis 19 Uhr widmet sich die Veranstaltung dem wichtigsten Steuerorgan des menschlichen Körpers.

Ziel der Veranstaltung sei es, so Urania-Direktor Ulrich Bleyer, den immensen Erkenntniszuwachs in der Hirnforschung einem breiten Publikum zu vermitteln: „Wir wissen heute so viel mehr über die Funktionsweise des Gehirns, dass das Thema nicht länger nur Fachleute beschäftigen sollte.“ Auf dem Programm stünden aktuelle Forschungsergebnisse wie etwa die neue Erkenntnis, dass Mäuse beim Rennen im Laufrad neue Hirnzellen generieren. Was das für Menschen und insbesondere für Jogger bedeutet, erklärt Ralf Reinhardt vom Universitätsklinikum Ulm.

Während Laufen schlauer macht, stellen neue Erkenntnisse der Hirnforschung beim Fernsehen „Verdummungsprozesse“ fest. „Allerdings nicht im intellektuellen Sinne“, erläutert Bleyer, „sondern wegen der neurologisch schädlichen Einengung der Wahrnehmung auf einen Fernsehbildschirm“. Im Detail erklärt den Vorgang Manfred Spitzer, einer der führenden deutschen Hirnforscher.

Neben so unterschiedlichen Vortragsthemen wie den ethischen Implikationen der Hirnforschung, Neuro-Marketing oder Yoga steht auch viel Alltagspraktisches auf dem Programm. So können Besucher vor Ort eine Sonografie der eigenen Halsschlagader anfertigen lassen, um zu überprüfen, ob Kalkrückstände die Sauerstoffzufuhr des Gehirns blockieren. Unter dem Motto „Prävention zum Mitnehmen“ gibt es außerdem Untersuchungen zu Alzheimer, Parkinson und multipler Sklerose.

Froh ist Mitveranstalter Hubertus Glaser besonders über den Veranstaltungsort: Man wolle demonstrieren, dass Berlin „nicht nur die Haupt-, sondern auch die Hirn-Stadt“ Deutschlands sei. Mit der neurologischen Abteilung der Charité, dem Bernstein-Zentrum für „Computational Neuroscience“ sowie diversen Fachkliniken sei Berlin im bundesweiten Vergleich gut aufgestellt und könne inzwischen sogar mit Neurologie-Zentren wie Ulm konkurrieren.

Urania (An der Urania 17, Schöneberg), 12 bis 19 Uhr, Eintritt sieben, ermäßigt sechs Euro.

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