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Berlin: Mahnmal zur Judenverfolgung in Tiergarten wurde schwer beschädigt. Über die Täter herrscht Unklarheit

Über die Beschädigung einer Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus an der Moltkebrücke in Moabit herrscht Unklarheit. Das zuständige Bezirksamt Tiergarten hatte am Dienstag Strafanzeige wegen mutwilliger Zerstörung der Tafel in unmittelbarer Nähe des im Bau befindlichen Bundeskanzleramtes gestellt.

Über die Beschädigung einer Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus an der Moltkebrücke in Moabit herrscht Unklarheit. Das zuständige Bezirksamt Tiergarten hatte am Dienstag Strafanzeige wegen mutwilliger Zerstörung der Tafel in unmittelbarer Nähe des im Bau befindlichen Bundeskanzleramtes gestellt. Die Polizei ging zunächst von Witterungseinflüssen aus, ermittelt jetzt aber auch wegen Sachbeschädigung.

Bernd Hildebrandt vom Heimatmuseum Tiergarten, der die zerstörte Porzellantafel besichtigte, schließt Witterungseinflüsse völlig aus. Die Zerstörung müsse durch einen heftigen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand erfolgt sein, sagte er .

Die Gedenktafel war 1994 angebracht worden und gehört zum offiziellen Berliner Gedenktafelprogramm. Der Text auf der Tafel lautet: "Auf diesem Grundstück befand sich die Vermögensverwertungsstelle beim Oberfinanzpräsidenten Berlin- Brandenburg. Sie war zuständig für die Registrierung des Vermögens rassisch und politisch Verfolgter durch das Nazi-Regime, ab November 1941 auch für dessen Einzug. Mit diesen Maßnahmen fungierte sie als Handlanger der SS und wichtiges Glied in der organisatorischen Kette der Deportation jüdischer Mitbürger in die Vernichtungslager."

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