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Berlin: Mai-Demo mitten durchs Mai-Fest?

Diesmal wollen sie geschlossen auftreten – und durch das Myfest am 1. Mai in Kreuzberg marschieren.

Diesmal wollen sie geschlossen auftreten – und durch das Myfest am 1. Mai in Kreuzberg marschieren. Zur „Revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ um 18 Uhr hat sich ein Bündnis aus 20 Gruppen zusammengetan. Gestern gaben die Veranstalter ihre geplante Demo-Route bekannt: Start ist um 18 Uhr auf dem Lausitzer Platz. Der Aufzug soll dann unter anderem durch die Skalitzer Straße, Wrangelstraße, Görlitzer, Reichenberger, Oranien- und Wiener Straße bis zum Spreewaldplatz ziehen. Damit soll die Demo auch durch das von Anwohnern organisierte „Myfest“ in Kreuzberg führen. Dies sei bei einem Gespräch am Mittwochabend gemeinsam beschlossen worden, sagte Demo-Sprecher Michael Kronawitter. „Myfest“-Mitorganisatorin Silke Fischer bestätigte dies: „Wir haben nichts dagegen, dass die Demo durch unser Gebiet führt.“ In den vergangenen Jahren sei das nicht möglich gewesen, weil es „keine respektvolle Auseinandersetzung mit den Demo-Anmeldern gegeben hat“, sagte Fischer. Das sei diesmal anders.

Doch wie es aussieht, werden der Veranstalter des Festes – der Bezirk – und die Polizei der Route nicht zustimmen. „Wir glauben nicht, dass die Demo friedlich verlaufen kann, wenn sie mitten durch das massenhaft besuchte Myfest führt“, sagte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Auch die Polizei lehnt den Plan der Demo-Anmelder ab. „Wir können eine Wegstreckenänderung verlangen. Dagegen kann der Veranstalter Rechtsmittel einlegen“, sagte ein Polizeisprecher.

Wie berichtet, rufen die Veranstalter der 1.-Mai-Demo die Teilnehmer dazu auf, Zivilpolizisten, die am Aufzug teilnehmen, zu enttarnen. Mit Fotohandys sollen sie die Beamten fotografieren und die Bilder per Kurzmitteilung an eine zentrale Telefonnummer senden. Ein Trupp von Aktivisten will dann mit einem gelb- schwarzen Pfeil aus Pappe mit der Aufschrift „Problem Polizei“ auf die Beamten zeigen. tabu

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