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© ddp

Mai-Randale: Fotos gesucht von Attacke auf Glietsch

Dem schwarzen Block sollte Polizeipräsident Glietsch nach der Attacke vom 1. Mai in Zukunft nicht mehr zu nahe kommen, raten Parlamentarier. Die Polizei sucht jetzt nach Bildern von dem Vorfall, bei dem Flaschen und Steine flogen.

Alle Parteien im Abgeordnetenhaus haben gestern den Polizeieinsatz in der Walpurgisnacht und am 1. Mai als erfolgreich gewürdigt. Der CDU-Innenpolitiker Frank Henkel sprach im Innenausschuss von einer „bewährten Polizeitaktik“. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) zeigte sich mit dem „Trend zu immer weniger Gewalt“ zufrieden. Der grüne Abgeordnete Benedikt Lux würdigte Dieter Glietsch so: „Einen solch guten Polizeipräsidenten hat Berlin lange nicht gesehen“, die eingesetzten Polizeibeamten seien „Helden der Stadt“. Lux empfahl Glietsch aber, „dem schwarzen Block nicht zu nahezukommen“.

Wie berichtet, war der 61-Jährige am Abend des 1. Mai von Teilnehmern der „Revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ erkannt und angegriffen worden. Personenschützer hatten Glietsch weggeführt, beim Einsatz von Pfefferspray war neben einem Kameramann auch eine Polizeirätin in Zivil, die zum Stab des Präsidenten gehört, getroffen worden. Kritik am Auftreten Glietschs am Abend kam gestern nur von der FDP. Der Abgeordnete Björn Jotzo nannte es „problematisch, wenn sich der Polizeipräsident der Steinigung aussetzt“. Es sei „unprofessionell, wenn man gerade so mit dem Leben davonkommt“.

Innensenator Körting wies diese Kritik scharf zurück. Es sei selbstverständlich, dass Glietsch sich wie in jedem Jahr vor Ort ein Bild gemacht habe. „Es darf keine No-Go-Areas für Polizisten oder Politiker geben.“ Glietsch sprach gestern lediglich von einem „beschleunigten Rückzug“ in einen zufällig dastehenden Mannschaftswagen. Dieser war dann mit Flaschen, Steinen und Stühlen beworfen worden. Verletzt wurde niemand, aber auch keiner festgenommen.

Der für politische Delikte zuständige Staatsschutz hat noch keine Anhaltspunkte zu den beteiligten Personen. Die Polizei bat gestern die zahlreichen Fotografen, die Zeugen der Attacke waren, Foto- und Filmaufnahmen zur Verfügung zu stellen. Dem Vernehmen nach hat die Polizei auch eigene Aufnahmen, auf denen die Angreifer teilweise klar zu erkennen sind.

In der Walpurgisnacht und am 1. Mai waren 160 Randalierer festgenommen worden, sieben sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

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