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Berlin: Mai-Randalierer wurden erwischt Plakatfahndung nach Straftätern startete erfolgreich

Als die Polizei die Fahndungsfotos veröffentlichte, bekam der 15-Jährige Angst. Er war gefilmt worden, als er in der Nacht zum 1.

Als die Polizei die Fahndungsfotos veröffentlichte, bekam der 15-Jährige Angst. Er war gefilmt worden, als er in der Nacht zum 1. Mai Steine und Flaschen warf, nun sah er sich als Nummer 21 auf dem Fahndungsplakat wieder: Freundlich lacht er in das Objektiv der Spezialeinheit „Ermittlungsgruppe Video“. Er gestand bei der Polizei, in der Walpurgisnacht am Rande des Mauerparks in Prenzlauer Berg mindestens fünf Flaschen in Richtung der eingesetzten Polizeibeamten geworfen zu haben. Gegen den Jugendlichen wird nun wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Aufgrund seines Alters und des Geständnisses wurde er nach der Vernehmung entlassen. Für die Polizei ist der 15-Jährige ein alter Bekannter, aufgefallen wegen Drogenbesitzes, Sachbeschädigung und Graffitischmierereien. Auch der Gesuchte mit der Nummer 24 wurde erwischt: Der 26-jährige Punk aus Kreuzberg erhielt Haftbefehl wegen schweren Landfriedensbruchs. Der Hinweis auf den Mann kam gleich mehrfach aus der Bevölkerung: Er soll an der Skalitzer Straße Pflastersteine auf die Wasserwerfer geworfen. Am 23. Juli wurde er festgenommen. Er ist der Polizei bereits wegen Körperverletzung, Beleidigung, Beförderungserschleichung, Hausfriedensbruchs und Straßenraubs bekannt.

Vor einer Woche hatte die Polizei nach den guten Erfahrungen der beiden Vorjahre zwei Fahndungsplakate mit 30 Randalierern veröffentlicht – neben 100 Polizeivideos wurden auch sämtliche Fernsehbilder der Randale-Demos ausgewertet. In einer Auflage von 4000 Stück hängen die Poster in Behörden und anderen öffentlichen Gebäuden. Im Internet sind die Fotos in diesem Jahr erstmals nicht zu sehen – aus Datenschutzgründen. Wie Anja-Maria Gardain vom Büro des Datenschutzbeauftragten sagte, sei eine Internetfahndung nur bei „Schwerstkriminalität“ zulässig.Und auf den Plakaten seien nicht nur Steinewerfer abgebildet, sondern auch Plünderer. Bei denen greife die weltweite Veröffentlichung von Fotos zu sehr in die Persönlichkeitsrechte ein.

Für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen, hat die Polizei 500 Euro Belohnung ausgesetzt. Informationen an die Tel.-Nr.: 4664-41780 (Bürozeiten) oder 4664-37518 (durchgängig).

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