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Shopper können getrost weiter in der Mall of Berlin ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen.

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Update

Trotz Mängel am Brandschutz: Betrieb in der Mall of Berlin geht weiter

Das Krisentreffen im Bauamt von Mitte hat ergeben: Der Brandschutz in der Mall of Berlin funktioniert. Ein Gutachter muss noch nachliefern, aber die bestehenden Mängel seien nicht "gravierend", heißt es.

Das Weihnachtsgeschäft kann weitergehen. Die Mall of Berlin muss nicht schließen, weil beim Brandschutz gepfuscht wurde. Das ist das Ergebnis eines Krisentreffens im Bezirksamt Mitte, zu dem Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) die beteiligten Sachverständigen und Unternehmen eingeladen hatte. „Wir sind einvernehmlich zu der Auffassung gekommen, dass es keine Bedenken gibt“, sagte Spallek. Die bestehenden Mängel beeinträchtigten nicht die Sicherheit. Warum sie bislang nicht behoben wurden, wollte Bauherr und Investor Harald Huth nur andeuten. „Hinter den Kulissen gibt es wohl Firmen, die ihre Situation ausgenutzt haben.“ Der Generalübernehmer, die Firma FCL, müsse sich nun mit diesen Firmen einigen und dafür sorgen, dass die Mängel abgearbeitet werden.

"Black-Building-Test" lief erfolgreich

Die Brandmeldeanlage der Mall habe bereits 20mal ausgelöst und damit bewiesen, dass sie funktioniert, erklärte Huth. Auslöser seien Schweißarbeiten und eine Zigarette in der Tiefgarage gewesen. Auch das Notstromsystem sei bei einem "Black-Building-Test" erfolgreich geprüft worden, ergänzte Spallek. Der Elektrosachverständige werde bis nächster Woche einen abschließenden Bericht vorlegen, ob die beanstandeten Mängel in der Notstromzentrale behoben wurden. Nötig sind weiterhin Brandwachen, also Sicherheitspersonal, in Teilen des Gebäudes und in den zwei Brandmeldezentralen, weil die Weiterleitung des Alarmsignals zur Feuerwehr noch nicht eingerichtet wurde. Das liege aber am zeitaufwändigen Verfahren zwischen der Firma Bosch, dem Sachverständigen für die Meldeanlage und der Feuerwehr, sagte Huth. Auch in anderen Berliner Gebäuden sei die „Aufschaltung" der Brandmeldeanlage zur Feuerwehr teilweise seit Jahren in Verzug. Eine Gesamtabnahme des Quartiers am Leipziger Platz steht noch aus, weil an den 270 Wohnungen voraussichtlich noch bis zum Frühjahr gebaut wird.

Das Bezirksamt Mitte hatte die beteiligten Akteure am Freitag zu einem „Status-Meeting“ eingeladen. Dabei sollten alle offenen Fragen geklärt werden. Ein Sachverständigenbüro hatte schon im Juli moniert, die Notstromanlage weise „gravierende Mängel“ auf.

In einem Prüfbericht, der dem Tagesspiegel vorliegt, sind 25 Mängel gelistet, die bis zur Eröffnung der Mall beseitigt sein sollten. Investor Huth hatte seinerseits Probleme bei der Brandmeldetechnik eingeräumt.

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