zum Hauptinhalt

Berlin: Manche überlebten die Schüsse

Verwechslungen, Missverständnisse, falsche Rückschlüsse – aus verschiedensten Gründen wurden manche DDR-Flüchtlinge in diversen Dokumentationen und Listen seit der Wende als Mauertote geführt, obwohl sie tatsächlich lebendig im Westen ankamen oder durch Schüsse nur verletzt wurden. Um solche Fehler zu vermeiden, will das Team des Forschungsprojektes in der Mauergedenkstätte künftig mit anderen Organisationen eng kooperieren, die sich gleichfalls um die Maueropfer kümmern.

Verwechslungen, Missverständnisse, falsche Rückschlüsse – aus verschiedensten Gründen wurden manche DDR-Flüchtlinge in diversen Dokumentationen und Listen seit der Wende als Mauertote geführt, obwohl sie tatsächlich lebendig im Westen ankamen oder durch Schüsse nur verletzt wurden.

Um solche Fehler zu vermeiden, will das Team des Forschungsprojektes in der Mauergedenkstätte künftig mit anderen Organisationen eng kooperieren, die sich gleichfalls um die Maueropfer kümmern. Gestern nannten die Wissenschaftler Beispiele für falsche Angaben: Zwei für tot erklärte Männer wurden 1961 beim Durchschwimmen der Spree zwar beschossen, sprangen aber lebendig aufs West-Ufer. Das geht aus Protokollen der West- Berliner Polizei hervor.

Am 4. Oktober 1961 flüchtete Bernhard Lünser über das Dach des Hauses Bernauer Straße 44, wurde beschossen und stürzte in Panik ab. Westliche Beobachter des Geschehens gaben an, Lünser sei mit zwei Begleiter geflüchtet, DDR-Grenzer hätten diese auf dem Dach totgeprügelt. Beide tauchten später in Totenlisten auf. Inzwischen ist nachgewiesen, dass Lünser alleine floh. cs

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false