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Manga: Liebe und andere Turbulenzen

Ein Manga für jugendliche Leser vor der Kulisse Berlins

Es ist eher selten, dass eine für junge Leser gedachte, im japanischen Manga-Stil gezeichnete Teenager-Liebesgeschichte erzählerischen Anspruch hat. Einem Berliner Comic-Duo ist diese Mischung jedoch sehr gut gelungen. „Sketchbook Berlin“, die Geschichte der 16-jährigen Leila und ihrer Beziehungsturbulenzen, ist eine angenehme Überraschung. Mit souveränem Strich hat die mehrfach preisgekrönte 19-jährige Zeichnerin Marie Sann die Geschichte des 42-jährigen Zeichners und Autors Guido Neukamm zu Papier gebracht (Tokyopop-Verlag, Hamburg. 160 Seiten, 6,50 Euro). Ihre Erzählung richtet sich vor allem an Jugendliche, hebt sich aus der Masse der oft oberflächlichen Teenager-Mangas aber ausgesprochen wohltuend hervor.

Das liegt vor allem an dem vielschichtigen Aufbau der Handlung, die mit der klischeehaften, auf den ersten Blick nur niedlichen Kulleraugen-Ästhetik kontrastiert. Neben der Geschichte einer unerfüllten Liebe geht es bei dieser Erzählung auch um Familienprobleme der jugendlichen Hauptfigur, um enttäuschte und wiedergewonnene Freundschaften, um Alltagssorgen und den Besuch eines geheimnisvollen Fremden aus einer anderen Zeit.

Die Berliner Kulisse, vor der die Autodidaktin Sann und der gestandene Comicprofi Neukamm ihre Geschichte entfalten, reicht von der Oberbaumbrücke über das Naturkundemuseum bis hin zu Gedächtniskirche und Museumsinsel. Zusätzlich angereichert wird die Erzählung durch eingestreute selbstironische Dialoge des Zeichner-Autoren-Duos.

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