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Berlin: Mann auf U-Bahngleise geschubst Opfer konnte sich retten, Täter ist flüchtig

Der Unbekannte kam von hinten, ohne Vorwarnung, packte plötzlich den 52-jährigen Bozan T. und schleuderte ihn auf das Gleisbett der U8 am Kottbusser Tor.

Der Unbekannte kam von hinten, ohne Vorwarnung, packte plötzlich den 52-jährigen Bozan T. und schleuderte ihn auf das Gleisbett der U8 am Kottbusser Tor. Als das Opfer versuchte, wieder auf den Bahnsteig zu klettern, wurde ihm von dem Täter mehrmals auf den Kopf geschlagen. Doch Bozan T. hatte Glück: Zwei Frauen, die ebenfalls auf dem Bahnsteig standen, kamen ihm zur Hilfe. Sie schrien den Täter an, packten ihn an seiner Jacke und drängten ihn zur Seite. Währenddessen kletterte Bozan T. aus dem Gleisbett – gerade noch rechtzeitig, bevor die U-Bahn in Richtung Wittenau einfuhr. Der Täter sprang in den U-Bahn-Zug und flüchtete, auch die beiden couragierten Frauen fuhren in einem anderen Waggon davon.

„Ich kenne weder den Mann, der mich auf die Gleise geschubst hat, noch die beiden Frauen“, sagt Bozan T. Er ist Bauarbeiter und war am Montagabend gegen 21.10 Uhr auf dem Weg nach Reinickendorf, wo er wohnt. Vorher habe er in Kreuzberg gearbeitet und dann noch in einem türkischen Imbiss in der Adalbertstraße zu Abend gegessen. Weder habe er den etwa 18-jährigen, offenbar ebenfalls ausländischen Täter vorher gesehen oder gesprochen. „Ich weiß nicht, was mit dem los war oder was ich dem getan habe“, sagt der Familienvater, der mit seiner Frau seit 1978 in Deutschland lebt.

Die Polizei kann sich nur auf die Aussagen von Bozan T. verlassen und sucht deshalb dringend nach den beiden Frauen, die dem Opfer zu Hilfe eilten. Wer sonst noch Angaben zu dem Täter in schwarzer Lederjacke machen kann, soll sich unter der Rufnummer 4664 573200 melden.

So viel Glück wie Bozan T. hatte der damals 22-jährige Thiemo K. nicht. Er wurde am 16. Dezember 2002 am U-Bahnsteig Zwickauer Damm in Rudow vor den einfahrenden Zug geworfen. Thiemo K. verlor dabei beide Unterschenkel und trägt seitdem eine Prothese. Der Täter wurde im Juli 2003 zu 13 Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt.

Ein Jahr zuvor hatte es einen ebenso schlimmen Vorfall gegeben: Der Zeitsoldat Arkadius M. wurde auf dem U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz vor den Zug geschubst. Der Täter, Dennis P. wurde gefasst und dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht.

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