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Berlin: Markische Höfe: Neueröffnung nach Zwangspause

Eine nicht erwartete Neueröffnung kann aus dem Brandenburger Expo-Dorf Netzeband bei Neuruppin gemeldet werden. Die seit Januar wegen Konkurs der alten Eigentümer geschlossenen Märkischen Höfe mit dem Restaurant "Enklave" und dem angeschlossenen Hotel empfangen wieder Gäste.

Eine nicht erwartete Neueröffnung kann aus dem Brandenburger Expo-Dorf Netzeband bei Neuruppin gemeldet werden. Die seit Januar wegen Konkurs der alten Eigentümer geschlossenen Märkischen Höfe mit dem Restaurant "Enklave" und dem angeschlossenen Hotel empfangen wieder Gäste. Drei unerschrockene junge Damen - alles ehemalige Angestellte des Ehepaares Wagenfeld - haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und das vor allem bei Berliner Ausflüglern beliebte Lokal vom Staub befreit. Mit viel Enthusiasmus und Ideen wollen die aus der Region stammenden Frauen an die einstigen guten Zeiten anknüpfen, auch wenn der Theatersommer schon an diesem Wochenende beendet wird. Neue Angebote sollen Gäste auch weiterhin in den abgeschiedenen Ort locken.

Die Märkischen Höfe standen einst neben der renovierten Temnitzkirche im Mittelpunkt des Konzeptes des aus dem Westen stammenden Familie Wagenfeld. Sie wollten zeigen, dass sich mit Tourismus und Kultur auch eine strukturschwache Region durchaus behaupten könne. Der Plan ging bekanntlich schief. Viele Dorfbewohner fühlten sich von den kühnen Ideen des Landschaftsarchitekten Horst Wagenfeld ebenso überrumpelt wie der zuständige Amtsdirektor. Nervlich und finanziell am Ende warf das Ehepaar das Handtuch vor Monaten das Handtuch.

Das neue Trio an der Spitze der Höfe hat vom Insolvenzverwalter zunächst nur einen Pachtvertrag erhalten. Es hofft, bei einer neuen Ausschreibung zum Verkauf der Höfe, mithalten zu können. Im Restaurant mit dem schönen Namen "Enklave" und benachbarten Räumen stehen insgesamt 60 Plätze zur Verfügung. Brandenburger retteten sich zu Zeiten Friedrich II. vor dem drohenden Wehrdienst in den damaligen Mecklenburger Zipfel. Hier waren sie freie Männer. Auch heute sollen sich, so erklärt Geschäftsführerin Antje Rohr, die Menschen in den Höfen frei fühlen - auch von den Sorgen um ihre Hunde. Denn eine Hundeschule mit dem schönen Namen "Rex & Co." bietet Ausbildung und Betreuung für die Vierbeiner an. Im anderen Teil der Anlage befinden sich Pferdeställe. Hier können Pferde ausgeliehen werden. Die weite Landschaft mit Wiesen, Feldern und Wäldern beginnt gleich hinter den Märkischen Höfen.

Die Speisekarte ist nach dem Weggang des ursprünglichen Koches nicht sehr vielfältig. Sie scheint im Moment noch auf den Ausflügler ausgerichtet zu sein. Der kann unter anderem zwischen dem offensichtlich in Brandenburg unverwüstlichen Schweinerückensteak mit Pommes frites für 14,50 Mark, einem gegrillten Rumpsteak für 22,50 Mark und einem gegrillten Filetsteak mit einer Backkartoffel für 28,50 Mark wählen. Empfehlenswert ist das gebratene Zanderfilet auf Gemüseragout (22,50 Mark). Feiern aller Art - auch Hochzeiten - werden wie früher mit viel Liebe ausgerichtet. Die Trauung kann in der Temnitzkirche stattfinden. Das Hotel bietet 14 Doppelzimmer. Jeden Sonnabend gibt es ab 17 Uhr eine kleine Hofmusik.

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