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Berlin: Marokkos flüssiges Gold

Eine Ausstellung im KaDeWe macht Lust auf die Vielfalt des Orients

Die marokkanischen Wasserspiele mussten gestern noch ein wenig warten. Der Brunnen im Foyer des KaDeWe war fertig, die Mosaike zeigten bereits ihre Pracht, aber alles musste noch aushärten, bevor das Wasser fließen konnte. Ab dem heutigen Donnerstag ist es aber so weit, und man kann sich nun sogar auf bequemen Polstern am Brunnenrand ausruhen vom Besuch im Orient.

Das Kaufhaus und das Königreich Marokko laden gemeinsam zu einer farbenfrohen Ausstellung in der Eingangshalle. Wie man original marokkanisch kocht, zeigte gestern Vormittag Zamira Guejjaj ihren Kollegen in der Küche des KaDeWe. Zur festlichen Eröffnung von „Marokko“ in Anwesenheit des marokkanischen Staatssekretärs für Tourismus und Handwerk, Anis Birrou, und der neuen KaDeWe-Chefin Ursula Vierkötter, wurde abends etwa 550 Gästen, darunter 27 Botschaftern, auf kleinen Tellern Landestypisches gereicht.

Die Touristen und Kunden können im Kaufhaus noch bis zum 14. März einkaufen wie im Orient: Von Gewürzen über Keramik bis hin zu Pflegeprodukten mit Arganöl, „dem flüssigen Gold Marokkos“, reicht das Angebot der Verkaufsausstellung. Zustande gekommen ist sie durch eine Kooperation mit „La Maison de l’Artisan“ – einer Vereinigung, die die Präsenz des marokkanischen Handwerks außerhalb des Königreiches festigen will.

In türkis-, gold- und alabasterfarbenen Kulissen mit kunstvoll hölzernen Arabes ken, filigranen Spiegeln, drapiert mit Lampen, Teetischchen und Polstern, wandelt der Besucher wie in einem orientalischen Souk. Die beharrlichen und lautstarken Händler dieser traditionellen Märkte inmitten jeder arabischen Stadt fehlen im Kaufhaus allerdings. Ungestört kann man sich dort das ansehen und kaufen,was Marokko an schönen Dingen zu bieten hat – für Küche, Wohnkultur und Körperpflege. Und man kann jeden Donnerstag, Freitag und Sonnabend jeweils zwischen 14 und 17 Uhr auch marokkanischen  Handwerkern auf die Finger sehen. Etwa, wie sie reich verzierte Pantöffelchen herstellen oder kunstvoll ziselierte metallene Teetabletts.

Was dem marokkanischen Botschafter Rachal Bouhlal von ihren Delikatessen am besten schmecken würde, wusste Zamira Guejjaj schon am Vormittag zu sagen. Die 43-jährige Marokkanerin aus Rabat kam vor vier Jahren als Köchin des Botschafters mit nach Berlin. Ihr Chef ziehe herzhaften Couscous mit Lamm und Gemüse Leckereien wie Gazellenhörnchen, Honigkuchen oder Fakkas mit Mandeln und Rosinen vor. Diese Spezialitäten bildeten gestern Abend den süßen Abschluss des kulinarischen Ausflugs nach Marokko. Dafür angemeldet hatte sich auch ein Kommissar. Kein echter, davon gab’s jüngst mehr als genug im Haus. Nur Axel Milberg, der Fernseh-Kommissar aus Kiel. Heidemarie Mazuhn

Heidemarie Mazuhn

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