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Berlin: Marzahn-Hellersdorf: Wieder in "Ton und Brot"

Obwohl es das H.M.

Obwohl es das H.M.H.-Sinfonieorchester offiziell nicht mehr gibt, spielen die 53 Musiker weiter. "Wir lassen uns nicht unterkriegen", sagt Pressesprecher Reinhard Heinisch. Wie berichtet, wurde Berlins jüngstem Orchester Ende März der Geldhahn zugedreht. Ursprünglich sollte das vor zwei Jahren gestartete Projekt drei Jahre durch den Senat und das Arbeitsamt gefördert werden. Denn das "Arbeitslosenorchester", in dem Musiker aus aufgelösten oder verkleinerten Orchestern mitwirken, gilt als sogenannte Strukturanpassungsmaßnahme (SAM). "Doch die einst zugesagten Summen wurden auf Grund der miserablen finanziellen Lage der Stadt nicht gezahlt", sagt Heinisch. Stattdessen wurde dem Orchester mitgeteilt, es solle "die noch fehlenden 850 000 Mark selbst auftreiben".

In den beiden vergangenen Jahren stand dem Ensemble rund 3,3 Millionen Mark zur Verfügung. Inzwischen gibt es einen Hoffnungsschimmer: So will der H.M.H. Kunstforum e.V. künftig als Träger des Orchesters fungieren. Das hätte den Vorteil, dass die Musiker nicht mehr nach "Senatstarif" bezahlt werden müssten wie bislang, sondern nach Konditionen, die für freie Träger gelten. "Stimmt der Senat unserem Vorschlag zu, müssten die Musiker mit noch geringeren Gehältern auskommen, wären aber wieder in Ton und Brot", sagt Heinisch, und die fehlende Summe werde praktisch nicht mehr benötigt. In der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen prüft man zurzeit jedenfalls den Vorschlag. Wann ein Ergebnis vorliegt ist noch unklar, denn äeine finanztechnische Ausnahmereglung sei zu finden". Heinisch zeigt sich dennoch optimistisch. Schließlich spielten die Musiker bei den mehr als 200 Konzerten stets in vollen Häusern. Und die Besucher des H.M.H.- Sinfonieorchesters (die Buchstaben stehen für Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf) kommen mittlerweile nicht nur aus dem Nordosten Berlins, sondern aus der ganzen Stadt. Mit einer großen Operettengala wollen die Musiker am kommenden Sonnabend um 19.30 im Theater am Park, Frankenholzer Weg 2-4, wieder auftreten. Melodien von Johann Strauß aus "Die Fledermaus" und "Der Zigeunerbaron" sind zu hören.

bey

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