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55 000 Euro Außenstände: Marzahn versilbert die Schulden

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat seine Schulden an eine Inkasso-Firma verkauft. Beim Verkauf sei es um Pachten und Mieten von bezirkseigenen Räumen gegangen, die seit Jahren nicht bezahlt worden seien.

Als erster Bezirk hat Marzahn-Hellersdorf nun offene Forderungen an einen Finanzdienstleister verkauft. Für etwa 55.000 Euro gingen insgesamt 13 Forderungen aus den Jahren 1995 bis 2010 im Wert von 262.967 Euro an die Heidelberger Firma Altor.

Die Gelder hält Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) für nicht mehr eintreibbar. Der Bezirk will mit dem Verkauf die Kassen füllen. Er hat 26 Millionen Euro Schulden und 13 Millionen Euro an offenen Forderungen. Beim Verkauf sei es um Pachten und Mieten von bezirkseigenen Räumen gegangen, die seit Jahren nicht bezahlt worden seien, sagte Komoß. Nun soll in Rücksprache mit dem Abgeordnetenhaus und dem Datenschutzbeauftragten entschieden werden, wie weitere Forderungen veräußert werden können. Dazu hofft Marzahn-Hellersdorf auf eine Gesetzesänderung, da bisher nur privatrechtliche Außenstände verkauft werden dürfen. Andere Bezirke beobachten den Modellversuch.

Altor sei „absolut seriös“, heißt es im Bezirksamt. Die Firma will nun die Schuldner kontaktieren und das Geld eintreiben. Altor-Vertriebsdirektor Ralf Beese sagte, solche Schulden seien grundsätzlich interessant. Sie verjährten erst nach 30 Jahren, viele Schuldner kämen wieder zu Geld.

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