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Klare Kante. Gegendemonstranten beim achten Pogida-Aufmarsch.

© Andreas Klaer

Massive Verkehrseinschränkungen: Neunter Pogida-Aufmarsch in Potsdam - Drei Gegenkundgebungen angemeldet

Am Dienstag findet zum neunten Mal in Potsdam ein Pogida-Aufmarsch statt, drei Gegenkundgebungen sind angemeldet. Es kommt zu massiven Einschränkungen im Verkehr.

Wegen des mittlerweile neunten Aufmarsches des Potsdamer Pegida-Ablegers „Pogida“ drohen am Dienstag massive Verkehrseinschränkungen. So wird neben der Berliner Straße, auf der die Rechten ihren „Abendspaziergang“ durchführen wollen, ab dem späten Nachmittag auch die Glienicker Brücke komplett gesperrt. Die Berliner Vorstadt wird nur über die Mangerstraße zu erreichen sein, alle anderen Zufahrtsstraßen in das Viertel werden abgeriegelt.

Die Rechten wollen von der Glienicker Brücke bis zur Kreuzung Berliner Straße/Behlertstraße marschieren. Beide Straßen werden stadtauswärts gesperrt, ebenso wie die Nuthestraße – neben der Glienicker Brücke eine weitere wichtige Verbindung für Pendler. 

Auch für Besucher des Hans Otto Theater wird es Einschränkungen geben. Sie müssen das Gelände an der Kreuzung Berliner Straße/Nuthestraße betreten und eine Eintrittskarte vorweisen können, hieß es bei der Polizei. Sie werden gebeten, mehr Zeit einzuplanen. Laut Polizei wird etwa um 16 Uhr mit den Absperrungen begonnen. Ortskundige Verkehrsteilnehmer werden aufgefordert, den Bereich weiträumig umfahren und die Verkehrsnachrichten zu verfolgen.

Die Einsatzkräfte müssten „Herr der Lage bleiben“

Die rechte Pogida-Bewegung, die zuletzt nur noch etwa 60 Anhänger mobilisieren konnte, will ihren Marsch um 18.30 Uhr an der Glienicker Brücke beginnen. Drei Gegendemonstrationen sind entlang der Route angemeldet: Das parteiübergreifende Anti-Rechts- Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ will sich ab 18 Uhr an der Kreuzung Berliner Straße/Behlerstraße versammeln – Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte schon in der vergangenen Woche dazu aufgerufen.

Zeitgleich hat der Fußballverein SV Babelsberg 03 eine Kundgebung an der Glienicker Brücke angekündigt, der Kreisverband der Linken will sich an der Ecke Berliner Straße/Mangerstraße postieren. Bei vergangenen Pogida-Märschen waren jeweils mehrere Hundert Gegendemonstranten zusammengekommen.

Nachdem es bei dem ersten Aufmarsch der Rechten zu Ausschreitungen gekommen war, sicherte die Polizei die „Abendspaziergänge“ zwischenzeitlich mit 1300 Beamten ab. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) verteidigte am Montag das massive Polizeiaufgebot.

Die Einsatzkräfte müssten „Herr der Lage bleiben“, sagte er. Die Polizei sei verpflichtet, das Demonstrationsrecht zu sichern. „Wir müssen, egal ob uns die Demonstranten gefallen oder nicht, sicherstellen, dass sie demonstrieren können.“ Da schwer einzuschätzen sei, wie viele Gegendemonstranten kämen, gelte: lieber zu viel als zu wenig Polizei. Teils seien auch militante linke Gruppen aus Berlin unter den Gegendemonstranten. Er hoffe aber, dass es mit Pogida „irgendwann mal ein Ende hat und sich totläuft“. Schon jetzt kämen immer weniger Pogida-Anhänger. „Eigentlich ist Pogida eine Lachnummer.“

Katharina Wiechers

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