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Berlin: Matrix: Abraven im Ambiente

Die große Zeit der Techno-Tempel ist vorbei. Sie war es eigentlich schon, als das Matrix eröffnete.

Die große Zeit der Techno-Tempel ist vorbei. Sie war es eigentlich schon, als das Matrix eröffnete. Trotzdem hält sich der flächenmäßig größte Techno-Club der Stadt ganz wacker und unterscheidet sich von Tresor und Ostgut vor allem durch sein Interieur: statt Fabrikhallenatmosphäre geradezu schickes Ambiente, statt improvisiertem Schmuddel-Mobiliar blitzblanke Tresen. Preislich bewegt sich das Matrix trotzdem im üblichen Bereich: Eintritt zwischen 15 und 20 Mark, das (gezapfte) Bier ist für einen Fünfer zu haben.

In den großen Gewölben verlieren sich die Gäste. Selber schuld, wenn man so früh (wir waren gegen halb eins da) kommt. Die hellen Backsteinhallen sind nur spärlich ausgeleuchtet, es zucken die Lichtblitze über der riesengroßen Tanzfläche. Die nimmt einen eigenen Bogen des darüberliegenden U-Bahnhofes ein und bietet genug Platz zum Tanzen. Der Musik entkommt hier niemand. Wattstark wummern die Bässe, es zittert die Magengrube, der Sound geht ins Bein. Nebenan zaubern bunte Lichtkegel fantasievolle Figuren auf das übergroße Mobile, das von der Decke baumelt.

Der ehemalige Chill-Out-Bereich ist jetzt ebenfalls eine Tanzfläche mit Bar. Nicht ganz so dunkel, laut und hart: Hier gibt es in aller Regel House-Musik zu hören. Es hat ein bisschen den Anschein, als wenn sich hier die gereiftere Riege der Techno-Generation trifft, während sich im großen Bogen die Jugend austobt. Zum Flirten ist es aber weder hier noch da geeignet.

Das Pubikum will hier vor allem eins: tanzen. Und dafür ist das Matrix bestens geeignet. Und außerdem sind die Clubkinder schwer damit beschäftigt, sich auf die dritte Lebensdekade vorzubereiten. Am Wochenende, wenn die Clubmeile rund um die Oberbaumbrücke brummt, ist das Matrix rappelvoll mit Jungvolk aus dem Brandenburgischen. Immer wieder ist es auch Anlaufstelle für Techno-Touristen, denen der Tresor als Club allein nicht mehr reicht. Besonders praktisch ist die Verkehrsanbindung. Die U-Bahn hält eine Etage höher. Und das - am Wochenende - die ganze Nacht.

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