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Berlin: Matthies meint: Ein Tor!

Geld her! Es hilft ja nun alles nichts mehr.

Geld her! Es hilft ja nun alles nichts mehr. Die UMTS-Milliarden sind im Schuldenschlund versackt, und der Rest geht für Sprit und Heizöl drauf. Die Lösung: Der Staat muss sich im Ganzen privatisieren - nur dann verschwinden auch die Schulden. Das schöne, sparsame Finanzministerium unter Hans Eichel etwa müsste doch trotz gewisser Verbindlichkeiten jeden großen Konzern interessieren, nicht wahr? Immerhin machen jetzt auch die Länder ihre ersten Schritte. "Was können wir denn noch so verscherbeln?" hat man sich jetzt in der Berliner Kulturverwaltung gefragt - und auf die Liste mit den Antworten auch den Französischen Dom gesetzt, ein dickes, oben spitz zulaufendes Haus mit hohen Unterhaltskosten, das den schönsten Platz der Welt versperrt; denkbar, dass andere Metropolen eine Kirche dieses Stils brauchen könnten, sobald die Transportfrage gelöst ist. Das Brandenburger Tor soll dagegen bleiben. Das ist richtig, weil sonst der Pariser Platz zerfiele, aber zu kurz gedacht. Denn welcher Bau könnte mehr Geld bringen? Obendrauf stünde dann statt der mürben Quadriga ein funkelnder Benz mit einem Bronze-Schrempp am Steuer: Kein zu hoher Preis für die Entschuldung einer ganzen Stadt.

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