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Berlin: Maul- und Klauenseuche: Opferfest in Zeiten der Epidemie

Die türkischen Geschäfte der Stadt signalisierten gestern Entwarnung: Es gibt genug Schafe und Lämmer zum islamischen Opferfest. Seit Montag feiern die Moslems auch in Berlin ihr heiligstes Fest, zu dem sie Tiere schlachten und das Fleisch an die Ärmsten der Gesellschaft verteilen sollen.

Die türkischen Geschäfte der Stadt signalisierten gestern Entwarnung: Es gibt genug Schafe und Lämmer zum islamischen Opferfest. Seit Montag feiern die Moslems auch in Berlin ihr heiligstes Fest, zu dem sie Tiere schlachten und das Fleisch an die Ärmsten der Gesellschaft verteilen sollen.

Allerdings hatten die Geschäfte deutlich weniger Vorbestellungen zu bearbeiten als in den Jahren zuvor. "Wir hatten sonst gut 20, in diesem Jahr sind es gerade Mal fünf bis sechs Bestellungen", sagte ein Mitarbeiter des Birklik Markets in der Potsdamer Straße in Schöneberg, der die Tiere in Brandenburg schlachten lässt. Der Kilopreis für die Schafe sei kurz vor dem Opferfest um drei bis vier Mark gestiegen. Hinzu kommt nach seinen Angaben, dass immer mehr Verbraucher Angst vor Krankheiten hätten. Viele Türken würden das Geld lieber in die Türkei zu Verwandten schicken, damit diese die religiöse Pflicht erledigen.

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Auch die Bolu-Fleischerei in der Beusselstraße in Tiergarten, die vor BSE und Maul- und Klauenseuche ihre Tiere aus England importierte, berichtet von keinen Engpässen. "Sie können nach wie vor bei uns Opfertiere bestellen", sagte ein Mitarbeiter. Auch ein Mitarbeiter der beliebten Fleischerei Özgida sagte, er spüre keinerlei Engpässe, aber grundsätzlich gebe es einen Rückgang bei der Nachfrage nach Opfertieren. Seine Kollegen in der Schlachterei in Senftenberg hätten aber noch genug Arbeit. Muammer Dedeoglu, dem die Grosshandlung "Inter Gida" am Kottbusser Damm gehört, beklagt sich ebenfallsüber eine mangelnde Nachfrage der Kunden. "Ich sitze in Kreuzberg und spüre es", sagte er. Statt 300 Vorbestellugen habe er nur 100 in diesem Jahr gehabt. Sein Fazit: "Die Leute haben kein Geld."

suz

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