Mehr als 100 Jugendliche randalierten am Bahnhof: Polizei beendet Trinkgelage in Ringbahn

Gegen 20.20 Uhr alarmierten S-Bahn-Angestellte die Polizei, weil über 100 Betrunkene in einem Zug auf der Ringbahn unterwegs waren. Auf dem S-Bahnhof Heidelberger Platz in Wilmersdorf stoppten sie den Zug und hinderten ihn an der Weiterfahrt. Daraufhin rückte eine Hundertschaft der Polizei an und beendete das sogenannte „Ringbahnsaufen“. Es flogen Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Beamten, viele der Randalierer flüchteten zum benachbarten U-Bahnhof.

Die Polizei stoppte die Flucht, von 67 Personen wurden die Personalien festgestellt, sie erhielten Platzverweise. Drei Rädelsführer wurden festgenommen, gegen 22.30 Uhr war der Einsatz beendet. Ein S-Bahn-Zug wurde stark beschädigt, nach Polizeiangaben wurden ein Waggon innen komplett beschmiert und Türen gewaltsam geöffnet.

Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr und Landfriedensbruch. Dem Vernehmen hatten sich die Teilnehmer über das Internetportal „Jappy“ verabredet. Bereits vor einigen Wochen war eine derartige Runde auf dem Bahnhof Westkreuz in Krawall umgeschlagen. Damals musste die Bundespolizei den Strom abstellen, weil Randalierer auf Züge und ins Gleisbett geklettert waren.

Begonnen hatte das per Internet verabredete gemeinschaftliche Biertrinken in der S-Bahn vor etwa zwei Jahren, damals wollten die Teilnehmer an jeder Station aussteigen, in der nächsten Kneipe ein Bier trinken und weiterfahren. Die Internetseite „ringsaufen.de“ ist mittlerweile abgeschaltet. Nunmehr nehmen sich die Jugendlichen die Getränke mit in die S-Bahn.