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Mehr Geld für Bildung: Senat will 320.000 Analphabeten helfen

Rund 320.000 Berliner können nicht ausreichend lesen und schreiben. Der Senat hat am Dienstag ein Maßnahmepaket beschlossen.

Rund 320 000 erwachsene Berliner, so eine Schätzung, können nicht oder nicht ausreichend lesen und schreiben. Man spricht von funktionalen Analphabeten. Einer Studie der Universität Hamburg von 2011 zufolge sind rund 14 Prozent der Erwachsenen in Deutschland betroffen. Die meisten, nämlich 58 Prozent, haben Deutsch als Muttersprache.

Gründe für Analphabetismus gibt es viele, oft sind es schwierige Familien- oder Lebenssituationen, wegen derer Kinder nicht regelmäßig in die Schule gingen oder es deshalb nicht auffiel, dass sie Lernschwierigkeiten hatten. Viele Betroffene verheimlichen es, dass sie nicht lesen und schreiben können.

Was getan wird

Am Dienstag hat der Senat ein Maßnahmepaket beschlossen, mit dem mehr Analphabeten geholfen werden soll. Bisher nehmen nur rund ein Prozent der Betroffenen bestehende Angebote wie etwa Volkshochschulkurse an. Elf Millionen Euro aus europäischen und Landesmitteln stehen in den kommenden acht Jahren zur Verfügung, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Angebote sollen ausgebaut und verbessert werden, Mitarbeiter in Einrichtungen wie Stadtteilzentren oder Jobcentern sollen sensibilisiert werden. „Wir müssen das Thema enttabuisieren“, sagte Scheeres. Bereits 2014 wurde in Wilmersdorf das sogenannte Grundbildungszentrum eröffnet, in dem Fachleute und Betroffene beraten und fortgebildet werden.

Elf Millionen Euro sollen für Analphabeten zur Verfügung stehen.
Elf Millionen Euro sollen für Analphabeten zur Verfügung stehen.

© dpa

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